+++ Matthäus erlöst Deutschland vom Punkt +++
Auch beim fünften Auftritt erwies sich das Giuseppe Meazza Stadion als Glück bringende Spielstätte für die deutsche Elf, die allerdings am 1. Juli im Viertelfinalspiel gegen die Elf der Tschechoslowakei nicht über 90 Minuten Glanz verbreitete.
Für den gegen Holland vom Platz gestellten Rudi Völler (AS Rom) brachte Teamchef Franz Beckenbauer den Bremer Karlheinz Riedle als zweite Sturmspitze, Stefan Reuter (Bayern München) musste dem Frankfurter Uwe Bein weichen, der dem Spiel nach vorn viele Impulse verlieh. Im rechten Mittelfeld unterstrich der Stuttgarter Guido Buchwald sein gewonnenes Selbstvertrauen, das ihm – in Anlehnung an den Argentinier Diego Maradona – den Spitznamen „Diego“ eingebracht hatte.
Zunächst lief alles nach Plan, und Lothar Matthäus (Inter Mailand) verwandelte in der 25. Minute einen Elfmeter zum 1:0. Dem Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Helmut Kohl (Österreich) ging ein Foul von Frantisek Straka an Jürgen Klinsmann voraus. Straka spielte bei Borussia Mönchengladbach, mit Jan Kocian und Ivo Knoflicek (FC St. Pauli) standen zwei weitere Bundesliga-Akteure im Team der CSFR, das ab der 70. Minute nach der Roten Karte für Lubomir Moravcik nur noch zu zehnt war.
Zum Schrecken der deutschen Fans unter den 73.347 Zuschauern sorgten Matthäus & Co. aber durch eine Serie unnötiger Ballverluste für erhöhte Spannung. Entsprechend verärgert äußerte sich Franz Beckenbauer: „Dümmer, als wir uns in der Schlussphase angestellt haben, kann man kaum noch spielen.“
Statistik:
Deutschland: Illgner, Augenthaler, Buchwald, Kohler, T. Berthold, Littbarski, Matthäus, Bein (83. Möller), Brehme, Riedle, Klinsmann
Tschechoslowakei: Stejskal, Hasek, Kocian, Straka, Kadlec, Moravcik, Chovanec, Kubik (80. Griga), Bilek (68. Nemecek), Skuhravy, Knoflicek
Schiedsrichter: Kohl (Österreich)