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1000 Kilometer in weniger als zwei Tagen: Das ist Ultracycling

Die TORTOUR ging vom 18.-21. August 2016 zum 8. Mal über die Bühne. Das Wetter spielte auf der 1000 Kilometer langen Ultracycling-Rennstrecke mit 13.000 Höhenmetern, auf der zum zweiten Mal die offiziellen Ultracycling-Schweizermeisterschaften ausgetragen wurden, ziemlich gut mit.

Über eine lange Strecke führte, wie schon im letzten Jahr, Titelverteidiger Ralph Diseviscourt aus Luxemburg die Solofahrer an. Im letzten Drittel der Strecke kam es dann aber zu einem langen und harten Zweikampf zwischen Lionel Poggio und Ralph "Dizzy" Diseviscourt. "Ich hatte das RAAM (Race Across America) wohl doch noch mehr in den Beinen, als ich geglaubt hatte", meinte Dizzy bei seinem Empfang auf der Bühne. "Heute hat definitiv der Stärkere gewonnen!". Dieser Stärkere war Lionel Poggio aus Wollerau: "Mein Ziel war zwar eine Schweizermeisterschafts-Medaille, dass es aber gleich die Goldene wird, hätte ich wirklich nicht erwartet!" erklärte er nach seinem Sieg. "Am Schluss war ich einfach etwas lockerer – und als ich dann vorne wegkam, hat mich das Wissen um den bevorstehenden Sieg regelrecht beflügelt! Ich bin zwar sehr müde, aber auch unglaublich glücklich!"

Erste Ultracycling-Schweizermeisterin

Als erste TORTOUR-Finisher war schon am Samstag Vormittag nach 30h 41min das Team Steiner Bäckerei Wetzikon – Argon 18 in der IWC-Arena in Schaffhausen eingetroffen und holte sich damit den Schweizermeistertitel bei den 4er-Teams der Männer. Bei den 2er-Teams der Männer standen die Allianz Transformers mit 32h 24min zuoberst auf dem Treppchen, der Schweizermeister-Titel ging ans Team Casutt Velos Ilanz, mit Christian Jakob aus Gais und Mathias Arpagaus aus Castagnola. Bei den 6er-Teams verteidigte das Team Samsung 1 mit 31h 36min erfolgreich seinen Sieg. Da dieses Jahr bei den Solo-Damen auch die nötige Mindestzahl von drei Fahrerinnen ins Ziel kam, konnte Nicole Reist aus Winterthur nicht nur ihren TORTOUR-Titel verteidigen, sondern ist nun endlich auch offizielle Ultracycling-Schweizermeisterin. Schweizermeister in der Kategorie 2er Mixed wurde Team Airstreem mit Daniel Krüsi und Corina Hengartner aus St. Gallen.

CHALLENGE – die halbe Tortour

Beim kürzeren Rennformat CHALLENGE mit 525 Kilometern und 6800 Höhenmetern fuhr als allererste Mannschaft das Team Laureus-TUI1 (Kategorie 3er-Team open) in die IWC-Arena ein, mit einer extrem starken Zeit von 16h 04min. Den Sieg in der Kategorie Solo Men holte sich der Sternenberger Urs Zimmermann mit 18h 30min. Schnellste Frau war Viviane Spielmann aus Uerikon.

SPRINT – das neue Kurzformat

Im neuen, kurzen Rennformat SPRINT über 370 Kilometer und 4200 Höhenmeter gewann Favorit Simon Zahner aus Dürnten überlegen mit 11h 23min, vor Rafael Wyss aus Thalwil und Marcel Kamm aus Dübendorf. Bei den Damen holte sich Marianne Kern, ebenfalls aus Dübendorf, den Sieg. Das neue Format kam bei den Athleten sehr gut an – gerade auch wegen seiner Einfachheit, da man es nur solo und unbegleitet fahren kann.

Positives Fazit

Auch die achte Ausgabe der TORTOUR war wieder ein Riesen-Erlebnis und OK-Präsident Roy Bruderer kann ein positives Fazit ziehen: "Das Wetter spielte dieses Mal ziemlich gut mit, was dazu beitrug, dass viele Fahrer ins Ziel kamen und verhältnismässig wenige aufgeben mussten. Auch das neue Rennformat SPRINT hat von den Teilnehmern viel Lob geerntet – sowohl von der Organisation her, wie auch von den eindrücklichen Landschaften entlang der Churfirsten und über den Pragelpass. SPRINT werden wir also für kommende Jahre definitiv im Programm behalten!" Als neues Highlight hat sich auf der TORTOUR- und CHALLENGE-Strecke der Sustenpass entpuppt, der bei allen Fahrern in sehr guter Erinnerung ist. "Die Kameradschaft für dieses herausfordernde Abenteuer stand auch dieses Mal bei den meisten Teams wieder im Vordergrund", freut sich TORTOUR-Mitgründer Joko Vogel, der auch selbst mitgefahren ist. "Die TORTOUR ist jedes Mal von neuem wieder ein unbeschreibliches Rennrad-Erlebnis der besonderen Art, das zusammenschweisst! Herzlichen Dank den über 400 Helfern, die den Anlass überhaupt möglich machen!"