Franzose bricht Weltrekord im St. Quentin-Velodrom
„Jetzt tun mir ganz schön die Arme weh“, so die Reaktion nach seinem neuen Weltrekord. Robert Marchand stieg erleichtert vom Fahrrad, nachdem er 22,547 Kilometer in einer Stunde bewältigt hat. Das entspricht 90 Runden im Velodrom des des nordfranzösischen St. Quentin. Robert Marchand hat sie gepackt – und das im Alter bei dem die meisten froh wären einfach nur noch zu leben. Mit 105 Jahren absolvierte er diese Meisterleistung. „Dieser Rekord ist eine Botschaft an alle Rentner“, sagte Marchands Internistin Veronique Billat, „er zeigt, wie wichtig es ist, auch im Ruhestand noch Sport zu betreiben.“
Marchand hatte erst im Alter von 78 Jahren ernsthaft mit dem Radfahren begonnen, nach und nach stellte er zahlreiche Altersrekorde auf. Der Radsportweltverband hat eigens für ihn neue Altersklassen ins Leben gerufen. So hält Marchand nun den Stundenrekord für 100+ und 105+. Trotzdem ärgerte Marchand sich ein wenig im Ziel, denn eigentlich hatte er sogar eine Distanz zwischen 23 und 24 Kilometer anvisiert. „Würde ich 30 Kilometer schaffen, würden alle sagen, dass ich gedopt bin“, sagte er dann noch lachend.
Im Alter von 102 Jahren schaffte der frühere Feuerwehrmann noch stolze 27 Kilometer. Am 26. November 1911 geboren, hat er als Einer von Wenigen auf der Welt noch beide Weltkriege miterlebt. Seine körperlichen Voraussetzungen sind immer noch super. Laut seines Trainers hat er immer noch die Sauerstoffaufnahme eines 50- bis 55-jährigen Mannes. Sein persönliches Fitnessgeheimnis: „Ich habe mein ganzes Leben lang Sport getrieben“, sagt der 105-Jährige. Außerdem: viel Obst und Gemüse, nicht zu viel Kaffee, keine Zigaretten und „sehr wenig Alkohol“. Die morgendlichen Dehnübungen dürfen dabei auch nie fehlen.
Ganz beschwerdefrei ist er trotzdem nicht, das wäre ja schließlich verwunderlich: mit dem Hören ist es manchmal schlecht, am meisten macht ihn das Rheuma an den Händen zu schaffen, um den Rennradlenker festzuhalten.