Nach dem Sensationssieg im Bruderduell kam der Alltag wieder
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Nicht die erwartete bundesdeutsche Elf, sondern die Mannschaft der DDR trat nach dem Sieg im deutsch-deutschen Duell in der zweiten Finalrunde in der Gruppe A an. Sie muss sich mit Brasilien, den Niederlanden und Argentinien auseinandersetzen. Brasilien bietet den 64.000 Besuchern im Niedersachsenstadion wenig Weltmeisterliches. Weil auch die DDR-Auswahl nicht entschlossen genug auftrat, wurde das Spiel durch eine Einzelleistung entschieden.
Auffälligster Akteur beim Titelverteidiger war Mittelfeldspieler Rivelino , der in der 5. Minute mit einem Gewaltschuss am Kopf von Torhüter Jürgen Croy (Sachsenring Zwickau) scheiterte. Auf der Gegenseite hatte Keeper Emerson Leo in der 33. Minute viel Mühe bei einem aus 30 Metern abgefeuerten Schuss des Jenaer Abwehrchefs Bernd Bransch.
In der 61. Minute überwand Rivelino die DDR-Abwehr mit einem simplen Freistoßtrick: Ein Brasilianer stellte sich in die Mauer, lässt sich fallen und Rivelino trifft durch die Lücke zum 1:0. Die letzte Ausgleichschance vergab in der 87. Minute der Madgeburger Linksaußen Martin Hoffmann freistehend mit einem Schuss über die Querlatte.
Statistik:
DDR: Croy, Bransch, Kische, Weise, Wätzlich, Korbjuweit, Lauck (65. Löwe), E. Hamann (46. Irmscher), Steich, Sparwasser, Hoffmann
Brasilien: Leao, Lius Pereira, Ze Maria, Marinho P., Marinho C., Paulo Cesar, Carpegiani, Rivelino, Valdomiro, Jairzinho, Dirceu
Schiedsrichter: Thomas (Wales)
Nach dem 0:1 gegen die DDR und dem anschließenden Hauskrach im schleswig-holsteinischen Quartier in Malente profilierte sich Bayern-Libero Franz Beckenbauer als neuer starker Mann. Wiedergutmachung betrieb die bundesdeutsche Elf vor 67461 Besuchern im Rheinstadion. Gleich auf vier Positionen verändert, setzte sich das Team dank einer konzentrierten Leistung mit 2:0 gegen Jugoslawien durch.
Beobachter sprachen schon von einem Trainer-Duo Beckenbauer und Helmut Schön. Der gegen die DDR eingewechselte Günter Netzer (Real Madrid) blieb fortan draußen, der Kölner Wolfgang Overath war der unumschränkte Herr im Mittelfeld.
Ihm zur Seite wurden mit den beiden Gladbachern Herbert Wimmer und Rainer Bonhof zwei laufstarke Akteure gestellt, während Bayerns Gerd Müller durch die Flügelzange Bernd Hölzenbein (Eintracht Frankfurt) und Dieter Herzog (Fortuna Düsseldorf) unterstützt wurde.
Gegen Jugoslawien ging das Konzept auf. Paul Breitner (FC Bayern) traf in der 38. Minute zum 1:0. Gegen die in der zweiten Hälfte offensiveren „Jugos“ ergaben sich weitere Chancen, eine nutzte Müller in der 77. Minute nach einer Hereingabe seines Bayern-Kollegen Uli Hoeneß.
Statistik:
BRD: Maier, Vogts, Breitner, Beckenbauer, Schwarzenbeck, Bonhof, Wimmer (66. U. Hoeneß), Overath, Hölzenbein (73. Flohe), G. Müller. D. Herzog
Schiedsrichter: Marques (Brasilien)