"Ich bin nicht der Hellste" – mit diesen Worten hat Bernard Tomic irgendwie überrascht, aber irgendwie auch nur das gesagt, was Viele schon gedacht haben. Schon beim Auftaktturnier in Brisbane war er überraschend ehrlich mit sich selbst, als er nach der Erstrundenniederlage gegen David Ferrer offen zugab "Ich werde niemals der fitteste Spieler auf der Tour sein.“ Gegen Ferrer machte Tomic in Brisbane einen derart bemitleidenswerten Eindruck, dass sich sogar sein Gegner beim Handschlag erkundigte, ob alles in Ordnung sei.

Im Vorfeld der Australian Open und auch schon während seiner gesamten Karriere hat der 24-Jährige mit unmotivierten Auftritten zu kämpfen. "Ich bin nicht der Beste und nicht der Hellste, aber wir haben alle unsere Probleme", wurde der Weltranglisten-27. vor einigen Wochen in australischen Medien zitiert. Probleme scheinen seine zahlreichen Skandale zu sein, die sich in den letzten Jahren gehäuft haben. Eine eskalierte Hotel-Party hat sogar zu einer Festnahme geführt. Nun will er all seine Kontroversen hinter sich lassen und im neuen Jahr durchstarten. Mit dem klaren Ziel Top Ten vor Augen. "Ich bin 1,96 Meter groß und muss mich auf andere Dinge verlassen können, wie etwa meinen Aufschlag."

Der funktionierte in Melbourne bisher sehr gut. Er steht nach einem starken Erstrundensieg gegen den Brasilianer Bellucci (6:2, 6:1, 6:4) und einem kämpferisch geführtem Zweitrundenmatch (im Video) gegen Victor Estrella Burgos (7:5, 7:6, 4:6, 7:6) wartet nun der Brite Daniel Evans, der in Runde 2 eindrucksvoll den Weltranglisten-Siebten Marin Cilic aus dem Turnier nahm. Die Auslosung meint es insgesamt gut mit dem in Stuttgart geborenen Australier. In den nächsten Runden warten dann Tsonga(Weltranglisten-12.) und Wawrinka (4.). Ohne Frage schwere Gegner, aber erst im Halbfinale würde mit Andy Murray ein ganz schwerer Brocken warten. Mit den heimischen Fans im Rücken könnte der 24-Jährige also dieses Jahr eine gute Rolle spielen.