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Finanziert durch YouTube

Der englische Drittligist verdient sein Geld durch FIFA-Simulationen

Der aus der Insolvenz des Ursprungsvereins FC Wimbledon entstandene Nachfolgeverein AFC Wimbledon wurde schon ein Jahr vor der endgültigen Zahlungsunfähigkeit gegründet. In nur neun Jahren schafften sie es aus der untersten Spielklasse wieder in den bezahlten Fußball.

Der bekannte Schriftsteller, Videoblogger und Filmemacher John Green war von dieser Geschichte fasziniert und wählte schon vor einiger Zeit den AFC Wimbledon für FIFA-Videos auf seinem YouTube-Gaming-Channel. Obwohl Green alles andere als ein sehenswerter FIFA-Spieler ist, werden die Videos geklickt und konsumiert, als wäre er ein E-Gaming-Star. Immer wieder erzählt er in seinen Videos Anekdoten über den AFC Wimbledon. Nur spielen und darüber reden, war ihm aber irgendwann nicht genug. Zur Rückrunde der Saison 2013/14 Ende trat er erstmals als Sponsor des Vereins auf. Mit den Einnahmen aus den Werbeanzeigen tragen die Spieler des AFC seither ein Badge mit dem Aufdruck „DFTBA" auf der Hose. Die Abkürzung stammt von Green und bedeutet „Don't forget to be awesome". Die Erfolgsgeschichte nahm seinen Lauf. Green erwarb später auch noch die Namensrechte der Nordtribüne. Sie trägt bis heute den Namen „John Green Stand".

Umso mehr Geld Green mit seinen Videos erspielt, umso besser geht es dem Verein. Zum Beispiel wäre ein Abstieg das Worst-Case-Szenario für den Verein, denn dann würde es den AFC Wimbledon auch nicht mehr in der digitalen FIFA-Welt geben, John Green könnte den Verein nicht mehr auswählen und die Videos würden nicht mehr geschaut werden können. Zum Erstaunen Vieler glückte im Sommer 2016 sogar der Aufstieg in die drittklassige League One. Damit sollte der FIFA-Verbleib des AFC Wimbledon für einige Zeit gesichert sein.