Wie zwei ehemalige Dortmund-Trainer ihr Glück auf der Insel suchen.
Nur anderthalb Auto-Stunden trennen Liverpool und Huddersfield. Gut möglich, dass sich Jürgen Klopp und David Wagner auf halber Strecke schon auf einen Kaffee getroffen haben. Beide Trainer wagten im letzten Herbst den Sprung nach England, ins Mutterland des Fußballs. Klopp übernahm im Oktober den Premier-League-Klub FC Liverpool. Wagner heuerte einen Monat später eine Etage tiefer, beim Zweitligisten Huddersfield Town, an. „Jürgen ist ein Freund von mir. Ich wünsche ihm für seine Arbeit das Beste. Und ich weiß, dass er uns dasselbe wünscht“, sagte der 44-Jährige bei seiner Vorstellung im November.
Auf den ersten Blick liegen zwischen beiden Trainer-Kollegen Welten. Klopp ist der Dortmunder Meister-Macher, der Kult-Trainer mit Witz, Charme und Bodenhaftung. „The Normal One“, wie sich Klopp in Liverpool selbst vorstellte, scheint dem stolzen Arbeiterklub aus der westenglischen Hafenstadt wie auf den Leib geschneidert. Spätestens seit dem legendären 4:3-Sieg im Europapokal Mitte April gegen seinen Ex-Klub Dortmund arbeitet „Kloppo“ an der Anfield Road am Legenden-Status.
Auf der anderen Seite der eher unbekannte Wagner. Der Deutsch-Amerikaner machte im Schatten des extrovertierten Klopp jahrelang exzellente Arbeit. Der Ex-Bundesligaspieler (u.a. Schalke, Frankfurt, Mainz) war Jugend-Coach in Hoffenheim, später trainierte er Dortmunds zweite Mannschaft. In vier Jahren führte er die BVB-Bubis in die 3. Liga und etliche Talente an Klopps Bundesliga-Team heran. Heute gehören Wagners ehemalige Schützlinge wie Erik Durm, Jonas Hofmann, Leonardo Bittencourt und Mitch Langerak zu gestandenen Bundesliga-Profis. „Ich und Jürgen kennen uns seit einer halben Ewigkeit. Wir treffen uns täglich, haben die gleiche Spielidee und schon gefühlte 15 000 Stunden über Fußball geredet“, beschrieb Wagner damals das enge Verhältnis zu Klopp.
Aus ehemaligen Mainzer Mitspielern und Dortmunder Kollegen sind längst Freunde geworden. Wagner war sogar Trauzeuge bei Klopps Hochzeit, umgekehrt wurde Klopp Taufpate von Wagners Tochter. Kein Wunder, dass englische Medien im letzten Jahr mutmaßten, dass Wagner seinem alten Weggefährten auf die Insel folgen würde – als Klopps Assistent im Liverpooler Trainerstab. Es kam anders.
Wagner unterschrieb als Chef-Coach bei Huddersfield Town. Der kleine, aber traditionsreiche Klub liegt zwischen Leeds und Manchester, wurde sogar dreimal in Folge Englischer Meister. Der letzte Titel gelang den Terriern, wie sie sich nennen, allerdings vor 90 Jahren. Heute spielt Huddersfield in der Championship League, der zweithöchsten englischen Spielklasse. Mit bislang mäßigem Erfolg. In den letzten vier Spielzeiten kam das Team nicht über hintere Plätze hinaus. Mit Wagner und deutschen Fußball-Tugenden soll es nun wieder aufwärts gehen. „Ich will mit hohem Tempo und Gegenpressing Erfolg haben und möglichst viele Tore erzielen“, gab Wagner bei Amtsantritt die Marschroute aus.
Der Durchbruch lässt (wie auch bei Jürgen Klopp) noch auf sich warten. Huddersfield tritt im Feld der 24 Mannschaften auf der Stelle, wird die Saison im unteren Mittelfeld beenden. Für Wagner, der gleichzeitig auch Manager des Teams ist, bedeutet der englische Fußball Neuland. „Da wir fast jede Woche zwei Spiele haben, wird weniger trainiert und mehr regeneriert. So laufen häufig auch die Spiele ab: 60 Minuten Vollgas, danach sind die Jungs tot.“
Welche deutschen Spieler David Wagner aus Deutschland holt, um nächstes Jahr die zweite englische Liga aufzumischen, lest ihr auf der nächsten Seite... >>>KLICKT HIER<<<
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