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Pechvögel des Jahres: Harting und Co. in Rio ausgebremst

Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro kam 2016 ein Unglück selten allein.

Robert Harting gehen die Lichter aus

Manchmal sind es die kleinen Bewegungen, die große Schmerzen auslösen können. Robert Harting (32) kann davon ein Lied singen. Den Diskuswerfer setzte bei den Olympischen Spielen in Rio ein Hexenschuss außer Gefecht. Der Hüne verletzte sich jedoch nicht etwa bei der Ausführung seiner Paradedisziplin, sondern kurz vor der Nachtruhe. Als Harting im Bett lag, knipste er mit dem Fuß das Licht aus – und zog sich den verheerenden Knacks im Rücken zu. Der Olympiasieger von 2012 startete zwar noch in den Wettkampf, schied aber sang- und klanglos in der Qualifikation aus. Kurios: Stattdessen gewann Bruder Christoph im Diskuswurf sensationell Gold. Die Medaille bleibt also in der Familie.

Japaner ist die Latte im Weg

Von wegen Länge entscheidet! Dem Stabhochspringer Hiroki Ogita wurde bei den Olympischen Spielen in Rio sein Gemächt zum Verhängnis. Beim Versuch, die 5,30 Meter zu überspringen, blieb der Japaner mit seinem Penis hängen und riss die Latte. Dadurch verpasste Ogita den Einzug ins Finale. Kleiner Trost: Der 28-Jährige brachte bei dem Sprung ohnehin nicht die nötige Höhe auf und hätte die Latte wohl so oder so abgeräumt.

Turner hat doppelt Pech

Erst hatte er kein Glück und dann kam auch noch Pech hinzu: Kunstturner Samir Ait Said erlebte einen rabenschwarzen Olympia-Tag. Der Franzose zog sich beim Pferdsprung einen fürchterlichen Bruch des Unterschenkels zu. Als wäre diese Verletzung nicht schon schlimm genug, krachte beim Abtransport aus der Halle auch noch die Bahre zusammen. Seinen Kampfgeist verlor der frühere Europameister nicht. Noch im Krankenhaus ließ er ausrichten: „Ich werde noch stärker zurückkommen und die Medaille in Tokio holen.“

(Achtung: das Ansehen des Videos solltet ihr euch zwei Mal überlegen. Die Aufnahmen sind Nichts für schwache Nerven, und auch Mägen)

Radrennfahrerin hat Schutzengel

Auch beim olympischen Straßenradrennen der Frauen stockte einem als Zuschauer der Atem. Die Holländerin Annemiek van Vleuten kam auf der letzten Abfahrt als Führende böse zu Fall. Die Holländerin wurde in der Kurve über den Lenker katapultiert und blieb auf der Bordsteinkante bewusstlos liegen. Glück im Unglück: Van Vleuten überlebte den Sturz. Sie erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und drei kleinere Brüche im Lendenwirbelbereich. Inzwischen ist sie auf dem Weg der Besserung.

Schwimmer trotz Sieg nur Zweiter

Da quälte sich Schwimmer Spiros Gianniotis beim Olympischen Freiwasser-Wettkampf über die zehn Kilometer, kam nach fast zwei Stunden als Erster an und verpasste trotzdem Gold. Der Grieche hatte im umkämpften Ziel-Spurt vergessen, das Anschlagbrett zu berühren. Nutznießer war der Zweite Ferry Weertman. Der Niederländer schlug vor seinem Kontrahenten an und sicherte sich so Gold. Gianniotis blieb nur Silber und die Erkenntnis: Man muss nicht nur mit Armen und Beinen, sondern auch im Kopf schnell sein.

Spiros Gianniotis schlug beim Schwimmen einen Tick zu spät an.