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#RunningDry: Wasser-Aktivistin will 100 Marathons in 100 Tagen laufen

Mina Guli macht mit Lauf rund um Welt auf den globalen Wassermangel aufmerksam

Sie läuft und läuft und läuft: Mina Guli startete für ihr Projekt #RunningDry (zu deutsch: trocken laufen) eine schier unmenschliche Reise um die Welt. Die australische Umweltaktivistin will in 100 Tagen 100 Marathons laufen. Mit der spektakulären Aktion will die 48-Jährige auf den globalen Wassermangel aufmerksam machen und die Menschen zum sparsameren Umgang mit der kostbaren Ressource animieren.

„Wir können so nicht weitermachen. Wir schulden der nächsten Generation einen besseren Planeten. Wir müssen jetzt handeln“, schrieb die Aktivistin in ihrem Blog und ließ sich selbst von einer schweren Verletzung nicht stoppen.

Rückblick: Anfang November 2018 startete Guli ihre Mission. Beim New York Marathon absolvierte die Ultra-Läuferin die ersten 42,191 Kilometer. Nur der Anfang einer schier unendlichen Reise um die Welt. Die frühere Investment-Bankerin, die später die Non-Profit-Organisation „Thirst“ (Durst) gründete, lief die Themse in London entlang, durchquerte den ausgetrockneten Aral-See in Uzbekistan, quälte sich durch die Wüsten im Nahen Osten (Israel, Jordanien) und besuchte die indischen Mega-Citys Mumbai und Delhi.

Dabei traf sie auf Menschen, die unter dem Wassermangel leiden und auf Umweltaktivisten, die diesem entgegenwirken wollen. Im chinesischen Guangzhou sprach Mina vor 500 Studenten, um ihnen die Probleme näher zu bringen. In Australien traf sie einen Jung-Unternehmer, der Kaffeebecher recycelt und daraus Thermo-Becher herstellt. In Südafrika begegnete sie einen Farmer, der sich nicht mehr daran erinnern kann, wann der Stausee, an dem er lebt, mit Wasser gefüllt war. Zwischendurch gab Mina Tipps, wie man beim Zähneputzen Wasser spart oder seine tägliche Dusche auf zwei, drei Minuten reduziert „Jeder Tropfen zählt in deinem Alltag“, schrieb sie auf Instagram.

Nach weiteren Marathons in China, Hong Kong und Dubai durchlief die Athletin Anfang Januar Südafrika. Schon zu diesem Zeitpunkt verspürte sich starke Schmerzen im Oberschenkel, die sich nach weiteren Kilometern zu einer schweren Fraktur ausweiteten. Die Belastungen auf den Körper waren zu groß – nach 62 Tagen und 62 Marathons musste Mina schweren Herzens die Reißleine ziehen. „Die Ärzte sagten mir, wenn ich weitermache, werde ich nie wieder laufen können.“

Mina Guli in Südafrika.

Was dann passierte, hätte die Aktivistin nicht erwartet. Nachdem sie in den sozialen Netzwerken von ihrer Verletzung berichtete, erhielt sie Nachrichten aus aller Welt, in der Sportler ihre Unterstützung zusagten. „Es war unglaublich. Erst meldeten sich enge Freunde und dann immer mehr Leute, die ich gar nicht kenne. Sie sagten: ,Wenn du nicht mehr rennen kannst, dann rennen wir für Dich’“, sagte Guli. Seitdem „spenden“ Läufer aus aller Welt ihre gelaufenen Kilometer der Kampagne #RunningDry.

Aus einer verrückten Aktion einer einzelnen Aktivistin wurde eine Massenbewegung. „Das wollte ich auch erreichen. Mein Laufprojekt war nur der Aufhänger für eine Bewegung, die etwas gegen die weltweite Wasser-Krise tut“, so die Australierin, die am 11. Februar in New York ihre Reise beenden wird. Dann kommt sie wohl auf Krücken ins Ziel. Aber sicher mit einem Lächeln!

Aktivisten für #RunningDry