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Weihnachtssingen im Stadion: Kerzen statt Flutlicht

So läuten die Fußball-Fans das Fest in deutschen Stadien ein.

Kerzen statt Flutlicht, Weihnachtsklänge statt Fan-Chöre: Wenn Mitte Dezember der letzte Spieltag des Fußball -Jahres beendet ist, gehen in den meisten Stadien des Landes für ein paar Wochen die Lichter aus. Einige Klubs mobilisieren aber ihre Anhänger noch einmal zahlreich, um sich mit ihnen in Momenten der Ruhe und Besinnung auf die Festtage einzustimmen.

Weihnachtssingen liegen voll im Trend! Im vergangenen Jahr strömten mehr als 250 000 Fans in die Arenen, um bei Musik und Kerzenschein das Weihnachtsfest einzuläuten. Für einen Zuschauer-Rekord sorgten die Borussen aus Dortmund, die bei ihrer Premiere ihres Weihnachtssingens 2018 über 50 000 Zuschauer in den Signal Iduna Park lockten. Die Fans sangen nicht nur Lieder, sondern lauschten auch der Weihnachtsgeschichte von Schauspieler Wotan Wilke Möhring. Auch Sänger Sasha stimmte mit ein.

Weihnachtssingen im Stadion - wie alles begann...

Doch wann und wo nahm das Weihnachtssingen hierzulande eigentlich seinen Lauf? Den Anfang machten 2003 die Anhänger des 1. FC Union Berlin . Damals fanden sich lediglich 83 Fans zum lustigen Singsang im Stadion an der Alten Försterei ein. Heute ist das Event des Bundesliga-Aufsteigers mit 28.500 Besuchern schon weit vor den Festtagen ausverkauft. Der „größte Gesangsverein der Stadt“ ist Kult in Berlin!

Nach und nach nahmen sich weitere Fußballvereine das Event in der Hauptstadt zum Vorbild und riefen eigene Weihnachtssingen ins Leben. In Düsseldorf feierten im vergangenen Jahr 30.000 Besucher die Premiere, wobei Opern-Sänger Paul Potts und eine große Lichtershow ein vorweihnachtliches Gefühl vermittelten.

Auf dem Aachener „Tivoli“ stimmten sich rund 24.000 Menschen auf das Fest ein. In Dresden besuchten 20.000 Zuschauer das Adventskonzert mit dem Dresdener Kreuzchor und Sänger Peter Maffay, welches sogar vom Mitteldeutschen Rundfunk übertragen wurde und für starke Einschaltquoten sorgte.

Auch in Gelsenkirchen, Magdeburg, Köln und Nürnberg finden Weihnachtssingen statt. Die Vorteile der Events liegen auf der Hand: Die Klubs schaffen für sich eine weitere Einnahmequelle und stärken die Bindung zu ihren Fans. Mitunter stehen aber auch hinter den Veranstaltern wie in Aachen und Stuttgart Arbeitskreise mit kirchlichem Hintergrund.

In diesem Jahr ziehen die Fußball-Drittligisten Chemnitzer FC und FC Hansa Rostock mit eigenen Weihnachtssingen nach. Bei Hansas Erstauflage werden am 4. Advent bis zu 10 000 Besucher im Ostseestadion erwartet.

Von Spenden bis zu 33 Euro Eintritt

Die Eintrittspreise bei den 20 Veranstaltungen in Deutschland schwanken je nach Größe der Stadien deutlich. Laut Stadionwelt werde in einigen Arenen nur um eine freiwillige Spende gebeten, die Veranstaltung in Dresden soll bis zu 30 Euro Eintritt kosten. Im Kölner Rhein-Energie-Stadion werden für Sitzplätze in der besten Kategorie bis zu 33 Euro verlangt. In Rostock gehen von den zwölf Euro Eintritt pro Erwachsenen ein Euro an ein karitatives Projekt. Durchschnittlich muss man deutschlandweit für einen Sitzplatz rund elf Euro bezahlen.