Hip-Hop-Tanz könnte 2024 in Paris sein Olympia-Debüt geben
Sie heißen „Airtwist“, „Turtle“ und „Windmills“: Die Tricks und Bewegungen beim Breakdance sehen spektakulär aus und erfordern viel Geschick, Körperbeherrschung und akrobatisches Können. Trotzdem galt der Hip-Hop-Tanzstil bislang eher als Teil einer Jugendbewegung aus den siebziger und achtziger Jahren. Als eigenständige Sportart mit großen Wettkämpfen und Events setzt sich Breakdance jedoch erst langsam durch. Das könnte sich bald ändern.
Das Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2024 in Paris will Breakdance in sein Programm aufnehmen. Die Tanzform ist eine von vier neuen Sportarten, die dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zur Ausrichtung vorgeschlagen wurde. Damit sollen die Spiele eine „urbanere Dimension“ erhalten und „mehr Sport in der Natur“ sowie „mehr Kunst und Artistik“ ins Programm einziehen, sagte Komitee-Chef Tony Estanguet.
Baseball, Klettern und Surfen geben 2020 Debüt
Hintergrund: Das kostspielige Mega-Event Olympia verliert gerade bei jüngeren Zuschauern zunehmend an Akzeptanz. Vor allem traditionelle Sportarten wie Ringen, Moderner Fünfkampf und Hockey müssen um den Verbleib im olympischen Programm bangen. IOC-Präsident Thomas Bach brachte 2014 eine Reform auf den Weg, um die Sommerspiele vielfältiger und vor allem individueller zu gestalten. Demnach soll die Zahl der Athleten begrenzt und die Team-Wettbewerbe reduziert werden. Dafür wurde das bisherige Limit von 28 Sommersportarten so gut wie aufgehoben.
Vielmehr sollen moderne Sportarten in den Mittelpunkt rücken. Bereits 2020 in Tokio werden erstmals Wettbewerbe im Karate und im Baseball ausgetragen. Auch Sportklettern, Skateboarden und Surfen geben dann ihr Olympia-Debüt. „Ich freue mich, dass die Olympischen Spiele in Tokio jugendlicher, urbaner werden und mehr Frauen teilnehmen werden“, sagte IOC-Präsident Bach.
Nun rückt also Breakdance zu den heißesten Olympia-Kandidaten auf. Dass der Tanzstil bei der Jugend ankommt, war bei den Olympischen Jugendspielen 2018 in Buenes Aires zu beobachten. Dort gehörte Breakdance erstmals zum Programm. Dabei wurden die Teilnehmer bei sogenannten „Dancebattles“ von einer Jury bewertet. Qualifizieren konnten sich die Tänzer durch die Einsendung eines Online-Videos.
Breakdance wird seit einiger Zeit der Welttanzsportvereinigung (WDSF) zugeordnet. Die Organisation kämpft darum, Tanzsport-Disziplinen olympisch zu machen. Noch ist allerdings unklar, wie viele der vorgeschlagenen Sportarten tatsächlich für Paris zugelassen werden. Die endgültige Entscheidung trifft das IOC Ende 2020.