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Zlatan Ibrahimovic schreibt letztes Kapitel in Europa

Schwedischer Fußballstar kehrt nach zweijähriger US-Tour nach Europa zurück.

„Ich kam, ich sah, ich eroberte“: Mit einem für ihn typischen Tweet verkündete Zlatan Ibrahimovic seinen Abschied vom US-Profiklub LA Galaxy. Der exzentrische Schwede verlässt nach zwei Spielzeiten die Major League Soccer (MLS) und wird wohl aller Voraussicht nach in Europa seine Karriere beenden.

Tatsächlich drückte „Ibra“ wie kaum ein anderer Fußballer der US-Liga seinen Stempel auf. Allein in dieser Saison gelangen ihm in 31 Spielen 31 Treffer und sieben Vorlagen. In insgesamt 58 Partien traf er 53 Mal ins Schwarze. Eine Bilanz, die derzeit wohl nur von Bayern-Star Robert Lewandowski getoppt wird.

Doch Ibrahimovic war mehr als nur ein Fußballer. Der 38-Jährige war das Gesicht der MLS, eine Kultfigur, die der Liga weltweit mehr Aufmerksamkeit und steigende Erlöse bescherte. Und das auch nicht zuletzt wegen seiner polarisierenden Aussagen abseits des Platzes, mit denen er die Fußball-Szene spaltete.

Seitenhieb auf die MLS

Bei seinem Abschiedsgruß konnte sich der Schwede dann auch einen Seitenhieb auf die Liga nicht verkneifen: „Ihr wolltet Zlatan, ihr habt Zlatan bekommen. Gern geschehen. Die Geschichte geht weiter… Jetzt guckt wieder Baseball“, so der Ex-Nationalspieler, der das sportliche Niveau in der MLS immer wieder kritisiert hatte.

Trotz seiner starken Bilanz und spektakulären Treffer blieb Ibrahimovic in zwei Jahren ohne Titel. LA Galaxy gewann in seiner Zeit nur ein Play-off-Spiel. Und bei der Wahl des wertvollsten Spielers (MVP) musste er sich dem Mexikaner Carlos Vela deutlich geschlagen geben.

„Ibra“, der bei Ajax Amsterdam, Juventus Turin, Inter und AC Mailand, dem FC Barcelona, Manchester United und Paris St. Germain unzählige Meisterschaften und Pokalsiege feierte, wird es verschmerzen. Stattdessen baut der Ausnahme-Profi schon für die Zeit nach seiner aktiven Laufbahn vor.

Investment mit Folgen

Zuletzt erwarb Ibrahimovic Anteile am schwedischen Erstligisten Hammarby IF. Der Klub gehört fast zur Hälfte der US-amerikanischen Anschutz Entertainment Group (AEG), die auch die Los Angeles Galaxy besitzt.

„Ich habe Einigung mit dem Team von Hammarby und AEG, die Sache so global wie möglich zu machen. Wir sollen über die ganze Welt gesehen werden. Nicht nur in Schweden, sondern auf der ganzen Welt. Jeder sollte wissen, wo Hammarby liegt und wenn man das Logo sieht, sollte man verstehen: Das ist Hammarby“, erklärte Ibrahimovic der schwedischen Zeitung Sportbladet.

Sein Investment kam bei einigen Fans in Schweden nicht gut an. Anhänger seines Heimatklubs Malmö FF besprühten Zlatans Statue vor dem Stadion und schrieben rassistisch verunglimpfende Parolen auf den Boden. „Judas“ stand auf der Haustür von Ibrahimovics Wohnung im Stockholmer Stadtteil Södermalm.

Zudem sammelten Malmö-Fans bereits tausenden Unterschriften dafür, dass die Statue vom Stadiongelände entfernt wird. Hintergrund ist, dass sich viele Anhänger wünschen, dass sich Zlatan, der als Sohn jugoslawischer Eltern im sozial schwachen Bezirk Rosengaard aufwuchs, bei seinem Heimatklub erkenntlich zeigt.

Letzte Station Mailand oder Everton?

So viel ist klar: Seine sportliche Laufbahn wird der Angreifer nicht in Schweden ausklingen lassen. „Ich sage seit zehn Jahren, dass ich keinen Fußball in der Allsvenskan (1. schwedische Liga, Anmerkung der Redaktion) spielen werde. Das wird nicht passieren.“ Stattdessen wurde Ibrahimovic mit Borussia Dortmund und dem AC Mailand in Verbindung gebracht. Zudem spekulierten Medien zuletzt über einen Wechsel in die englische Premier-League zum FC Everton, wo der Italiener Carlo Ancelotti das Traineramt übernehmen soll.

Wohin genau es Ibrahimovic im Januar ziehen wird, gab er noch nicht bekannt. Im Interview mit dem Lifestyle-Magazin GQ äußerte er, dass es sich dabei um einen Klub handelt, „der wieder auf die Siegerstraße zurück und seine Geschichte neu schreiben muss“.