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Charles Leclerc – Auf dem Weg an die Spitze der Formel 1

+++ Der Monegasse ist in der Königsklasse angekommen +++

Vorschusslorbeeren gab es für den 20-jährigen Charles Leclerc mehr als genug, als er beim Großen Preis von Australien für das Team von Sauber in diesem Jahr sein Debüt in der Formel 1 gab.

Der Junior von Ferrari hatte bis dato eine grandiose Karriere hingelegt. Meistertitel in der GP3 und in der Formel 2 waren seine letzten Erfolge. Dabei konnte er im Unterhaus der Formel 1 im Vorjahr auf der Strecke regelrecht brillieren und die Motorsportszene war sich schnell einig – hier kommt einer, der auf der Überholspur unterwegs ist.

Doch in der Formel 1 sind schon viele hochgehandelte Talente rigoros gescheitert und so nahm auch die Karriere des Monegassen in der Königsklasse einen doch leicht holprigen Start. Vor allem die ersten Kilometer im neuen Boliden von Sauber endeten für Leclerc das ein oder andere Mal im Kiesbett.

Steile Lernkurve

Doch Charles Leclerc brauchte nicht lange, um sich an die Formel 1 zu gewöhnen. Nach einigen Ausrutschern beim Testen setzte er schon beim vierten Rennen des Jahres, dem Grand Prix von Aserbaidschan in Baku, ein erstes Ausrufezeichen.

Leclerc behielt in dem turbulenten Rennen einen kühlen Kopf und brachte seinen Sauber auf dem sechsten Platz ins Ziel. Für die Mannschaft aus der Schweiz war es das beste Ergebnis seit Jahren.

Der Monegasse mag Straßenkurse wie den in Baku, hier lieferte er im Vorjahr ein sagenhaftes Rennen in der Formel 2. Das geschah unter emotional schwierigen Bedingungen, denn nur wenige Tage vorher war sein Vater im Alter von 54 Jahren verstorben.

Charles Leclerc hat in jungen Jahren bereits eine unheimliche Abgeklärtheit und das zeigte er auch in den letzten Grand Prix. Nach Aserbaidschan schaffte er es bei vier weiteren Rennen direkt in die Punkte. Zudem brachte er den Boliden von Sauber auch in der Qualifikation weit nach vorne.

Noch im Vorjahr schien es undenkbar, dass es ein Sauber-Bolide in die Top 10 der Startaufstellung würde schaffen können. Leclerc hat für das Comeback der Truppe gesorgt, die mit dem Ferrari-Junior in diesem Jahr einen Volltreffer gelandet hat.

Sauber auf dem Vormarsch

Dabei profitiert der Youngster zwar von der neuen Lage beim Schweizer Rennstall, er weiß allerdings auch das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen.

Bei Sauber hat sich viel getan. Teamchef Frédéric Vasseur hat die Mannschaft wieder fit für Punkteränge gemacht. Mit Ferrari-Chefdesigner Simone Resta kam im Juli ein neuer Technikchef. Die Verbindung zu Maranello, dem Hauptsitz von Ferrari, ist also gefestigter.

Leclerc auf dem Weg zu Ferrari

Die offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, viele Insider vermelden aber bereits, dass wir Charles Leclerc nächstes Jahr an der Seite von Sebastian Vettel bei Ferrari sehen werden.

Die Tage des mittlerweile 38-jährigen Kimi Räikkönenbei bei der Scuderia scheinen hingegen gezählt. Der „Iceman“ zeigt zwar immer wieder, dass er noch den nötigen Speed hat, kann seinen Antrieb aber zu wenig in Resultate umsetzen. Ein Sieg bleibt meist doch außer Reichweite.

So will man bei den Italienern nun anscheinend auf die Zukunft setzen. Ferrari-Junior Leclerc hat sich längst bewiesen und auch wenn einige den Wechsel für verfrüht halten, konnte der Monegasse in der Vergangenheit immer wieder seine Kritiker in die Schranken weisen.

Leclerc wäre der erste aus dem Ferrari-Nachwuchsprogramm, der den Sprung in einen Boliden der Roten schaffen würde. Damit würde er zugleich in die Fußstapfen von Jules Bianchi treten.

Der Franzose verunfallte in Japan 2014 schwer und erlag später seinen Verletzungen. Die Familien Leclerc und Bianchi waren eng befreundet und Jules Bianchi war so etwas wie ein Mentor für Leclerc, zudem sogar sein Patenonkel und auch Vorgänger in der Ferrari-Nachwuchsschmiede.

Schicksalsschläge musste Charles Leclerc in den letzten Jahren oft verkraften. Auf der Rennstrecke zeigt er dennoch Rennen für Rennen sein Talent. Für Ferrari ist er die logische Wahl und vieles spricht dafür, dass es Sebastian Vettel 2019 teamintern mit einer neuen Herausforderung zu tun bekommt.