Die Zukunft der DTM nimmt Formen an – Neue Hersteller ab 2020 in Sicht
Mit dem nahenden Ausstieg von Mercedes aus der DTM zum Ende der Saison, sah es vorübergehend düster aus um die Zukunft in der obersten deutschen Tourenwagenklasse.
Doch anscheinend konnten die Serien-Organisatoren rund um Ex-Formel 1-Fahrer Gerhard Berger hinter den Kulissen Fortschritte erzielen. Neue Hersteller machen sich offenbar bereit, die DTM aufzumischen.
Getreu dem Motto "Totgesagte leben länger" dürfen sich die Fans der DTM jetzt Hoffnung auf einen Fortbestand in den nächsten Jahren machen, denn bei mehreren Marken ist das Interesse an der deutschen Rennserie doch deutlich gewachsen.
Aston Martin in den Startlöchern
An erster Stelle formiert sich ein Projekt, um Aston Martin in die DTM zu bringen. Ein klassischer Werkseinsatz ist hier zwar nicht geplant, doch die Weichen stehen sehr gut, dass wir ab 2020 zumindest die britische Nobelmarke als dritten Hersteller neben Audi und BMW begrüßen dürfen.
Das ganze Projekt soll aus einem Joint Venture des Teams R-Motorsport aus der Schweiz und dem bisherigen Mercedes-Partner HWA getragen werden, unterstützt von Red Bull.
HWA war und ist für den Bau der Mercedes-Boliden verantwortlich. An Know-how fehlt es diesem Unternehmen keinesfalls. Da kann man schon erwarten, dass ab der Saison 2020 auch ein Aston Martin DTM-Bolide direkt vorne mitmischen kann.
Show-Rennen 2019 als Wegweiser für die Zukunft
Die neuen DTM-Renner von Aston Martin kann man dann eventuell schon bei den Showrennen der Saison 2019 zu Gesicht bekommen. Diese Rennen werden gemeinsam mit der japanischen Super GT-Meisterschaft abgehalten, nachdem man sich für das kommende Jahr auf ein gemeinsames technisches Reglement einigen konnte.
Das sogenannte Class One-Reglement macht es den Herstellern der DTM möglich, mit ihren Boliden dann in der japanischen Super GT-Meisterschaft zu starten und umgekehrt. Beide Serien behalten dennoch ihre Eigenständigkeit. Das Ziel der DTM-Verantwortlichen ist klar; man will so die in Japan involvierten Hersteller dazu bewegen, mittelfristig in der deutschen Rennserie mitzumischen.
Wann die gemeinsamen Rennen 2019 stattfinden, steht noch nicht fest, eines wird aber in Deutschland ausgetragen und eines in Japan. Trotz der Bande, die man Richtung Fernost knüpfen konnte, war dennoch entscheidend, dass zumindest ab dem Jahr 2020 ein dritter Hersteller in der DTM mitspielt. Alle Anzeichen haben sich nun verdichtet, dass man mit Aston Martin diesen gefunden hat.
Lexus oder Maserati – Große Namen im Gespräch
Audi, BMW und jetzt auch Aston Martin könnten dafür sorgen, dass sich ein weiterer Hersteller ab 2020 in der DTM etablieren will. Schon länger kursieren in der Motorsport-Szene die Namen mehrerer potentieller Neueinsteiger.
Immer wieder fällt hier der Name von Maserati. Für die italienische Nobelmarke wäre der DTM-Einstieg allerdings absolutes Neuland und eine größere Überraschung als ein Ja zur DTM von Lexus. Die Toyota-Tochtermarke ist in der Super GT in Japan schon länger aktiv. Aufgrund des in der Zukunft gemeinsamen Reglements ist Lexus die wahrscheinliche Variante.
Gerhard Berger als Verantwortlicher weiß jedenfalls, die DTM im Gespräch zu halten. Somit hat man letztlich das geschafft, was viele schon in Frage gestellt hatten: Den Fortbestand der DTM, die in dieser Saison schon mit richtig guter Rennaction aufwarten konnte. Und wer weiß, vielleicht ist der Abschied des Mercedes-Sterns aus der Rennserie auch nicht von Dauer.
Titelbild ©Audi Communications Motorsport / Malte Christians