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Fernando Alonso – Abruptes Ende der Indy-Show

Das beeindruckende Debüt des Spaniers in Indianapolis

Bei seinem erstmaligen Auftritt bei den legendären 500 Meilen von Indianapolis setzte der zweifache Formel 1-Weltmeister Fernando Alonso ein Ausrufezeichen. Bereits der herausgefahrene 5. Startplatz zeigte, wie schnell sich der Spanier an seinen IndyCar-Boliden gewöhnt hatte.

Als es auf die Reise in die 101. Ausgabe des Indy 500 ging, verlor Alonso zunächst ein paar Ränge, umsichtig ging er beim für ihn noch ungewohnten Startprozedere zu Werke. In der frühen Phase des Rennens eine kluge Entscheidung, die 500 Meilen sind gleichbedeutend mit 200 Runden, in denen viel passieren kann und auch an diesem Sonntag passierte.

Führung in Indy – Gestatten, Alonso

Wer von den über 300.000 anwesenden Zuschauern den Spanier aus der Formel 1 noch nicht kannte, lernte den 35-jährigen im Laufe der ersten Runden dann aber kennen. Schnell fand er seinen Rhythmus und holte Platz für Platz. In der 38. Runde war es dann soweit, Alonso übernahm bei seinem Debüt in Indianapolis die Führung. Der orange Bolide des Teams von Andretti, der in Kooperation mit McLaren eingesetzt wurde, lieferte sich in der Folge mit Teamkollege und Vorjahressieger Alexander Rossi ein enges Duell an der Spitze.

Fernando Alonso zeigte seine ganze Klasse, die fehlende Erfahrung im Oval war ihm überhaupt nicht anzumerken. Dabei kann jede noch so kleine Unachtsamkeit im Highspeed-Oval schnell böse Folgen haben, wie sich in der Frühphase zeigte, als die IndyCar-Serie und der Neuseeländer Scott Dixon alle Schutzengel auf Ihrer Seite hatten. Dixon überlebte den folgenden dramatischen Abflug ohne eine Schramme:

Wie ein alter Indy-Hase

Das Rennen wurde nach dem schweren Crash unterbrochen, die Boliden nahmen in der Boxengasse Aufstellung, ganz vorne: Fernando Alonso. Der Spanier ließ sich aber auch durch diese Situation nicht aus der Ruhe bringen. Zwar musste er nochmals die Führung hergeben, doch seine Neustarts nach Gelbphasen besserten sich mit zunehmender Renndauer. Alonso war stets vorne mit dabei und sammelte einige Führungsrunden.

Seine Überholmanöver waren nicht die eines Indy 500-Rookies, sondern eines Piloten, der das schon jahrelang macht – so war zumindest der Eindruck. Als es zu seinem letzten planmäßigen Boxenstopp ging, lag er an der 7. Position, taktikbedingt hatte sich der ein oder andere noch vor ihm platzieren können. Doch den Speed, den er an den Tag legte, ließ sogar auf die Sensation schlechthin hoffen, doch dann kam 20 Runden vor Schluss die böse Überraschung.

Das abrupte Ende – die Honda-Panne

In der 180. der gesamt 2000 Runden Renndistanz geschah dann das, was der Spanier sicher nicht verdient hat. Sein Honda-Motor verabschiedete sich und das Rennen war für den Sieganwärter urplötzlich beendet:

Schon wieder ließ ihn die Technik seitens Honda im Stich, wie so oft in letzter Zeit in der Formel 1. Ob das zu einer Verlängerung der Ehe mit McLaren-Honda beiträgt, sei einmal dahingestellt. Fernando Alonso war an diesem Sonntag einer der Hauptdarsteller in Indianapolis, doch er bleibt nur der tragische Held des 101. Indy 500.

Die IndyCar-Szene war sichtlich beeindruckt vom Auftritt Alonsos, auch die Zuschauermenge gab dem Spanier Applaus und Standing Ovations. Während das Rennen am Ende in Takuma Sato einen ehemaligen Formel 1-Piloten als Sieger fand, kann man nur hoffen, dass der Spanier auch im nächsten Jahr einen Anlauf nehmen wird, um nicht nur 26 Runden wie an diesem Sonntag in Führung zu liegen, sondern auch beim Fallen der schwarz-weiß karierten Fahne. Fernando Alonso hat in Indianapolis jedenfalls gezeigt, dass er zu den weltbesten Piloten gehört.