Der zweimalige Formel1-Weltmeister muss sich am Ende des Feldes einreihen
McLaren-Honda ist schon lange das Sorgenkind der Königsklasse. Bei den ersten Testfahrten und auch beim Saisonauftakt wurde dies leider bestätigt. Schwachpunkt ist nicht das neue Fahrzeug an sich, sondern erneut der Motor von Honda, der weder kraftvoll, noch zuverlässig ist.
Eine ganze Zeit lang konnte Fernando Alonso den schwachbrüstigen Wagen auf Platz 10 in den Punkterängen halten, bevor er auf der Start-Ziel-Geraden von den Konkurrenten aufgeschnupft wurde – keine Chance zur Gegenwehr seitens des Spaniers.
Zwar musste er wenige Runden vor Schluss des Saisonstarts nicht wegen des Motors, sondern wegen eines Aufhängungsschadens das Rennen beenden, dennoch bleibt der Antrieb die größere Sorge beim Traditionsrennstall. 2017 scheint erneut ein verlorenes Jahr für Fernando Alonso zu werden, der den Grand Prix in Australien als eines seiner besten Rennen überhaupt bezeichnete.
Das Warten auf den dritten WM-Titel
Das sind düstere Aussichten für einen Piloten, der mehr als reif für WM-Titel Nummer Drei ist. Die Leistung des McLaren-Boliden, der lange in den Punkterängen lag, muss man daher auch relativieren. Beim Blick auf die Rundenzeiten liegt man hinter Sauber und hat die roten Laterne inne. Der Anspruch von McLaren und Alonso sind ganz klar Siege und Titel, doch dem gebürtigen Asturier läuft die Zeit davon.
Alonso ist mittlerweile 35 Jahre alt, seine beiden Weltmeisterschaften liegen schon lange zurück. Sein Formel1-Einstieg erfolgte im Jahr 2001 mit dem Hinterbänkler-Team von Minardi. Nach dem Wechsel zum Renault-Werksteam und einem Jahr als Testfahrer, nahm seine Karriere ab 2003 enorm an Fahrt auf.
Die Krönung seiner Laufbahn in der Formel 1 folgte zügig. Der erste WM-Titel im Jahr 2005, nur 4 Jahre nach seinem Einstieg, zeigte, was hier für ein Könner hinter dem Lenkrad sitzt. 7 Grand Prix-Siege ließen keine Zweifel auf, die gleiche Anzahl erreichte er auch im Folgejahr, als er erneut die Fahrerweltmeisterschaft gewann. Vor allem das Duell mit Michael Schumacher stand damals im Fokus des Geschehens, hier bewies Alonso Zweikampf- und Nervenstärke.
Seitdem war der Titel oft in Reichweite, zunächst war er nach dem Wechsel zu McLaren 2007 weiter erfolgreich mit Rennsiegen, verstrickte sich jedoch im Teamduell gegen Lewis Hamilton und so gewann damals Ferrari den WM-Titel. Danach wechselte er an alte Wirkungsstätte zurück, doch der Renault war in den nächsten beiden Jahren nicht für viele Siege gut. Von 2010 – 2014 versuchte er sein Glück bei Ferrari, auch hier wurde er nur knapp geschlagen, insgesamt drei Mal ging die Vizeweltmeisterschaft an den Spanier.
Problemfall Honda – der Karriereknick
Seit der Saison 2015 kämpft er nun im Honda-angetriebenen McLaren um den Anschluss. An Einsatz und Schnelligkeit mangelt es ihm nie, doch gegen die fehlende positive Entwicklung des Aggregates ist Alonso machtlos.
Der Frust sitzt tief und Alonso ist einer der wenigen Piloten, der diesen auch medial nach außen trägt, die Kritik an Honda wird nicht leiser. Gerüchte um seinen vorzeitigen Rücktritt machten daher schon die Runde, doch der Ex-Champion gibt sich kämpferisch. Geduld muss man ihm nach den letzten Jahren auf jeden Fall attestieren, zu Zeiten, als er sich mit Michael Schumacher duellierte, schien eine neue Zeitrechnung mit spanischen Titel zu beginnen.
2017 wird sich Fernando Alonso aber im Hinterfeld der Formel 1 einreihen müssen. Ein Kandidat für den WM-Titel und einer der komplettesten Piloten im Feld lauert weiter auf seine nächste Chance, der Hunger nach dem dritten Titel ist immer noch vorhanden – Fernando Alonso muss ihn augenscheinlich schon jetzt mit ins Jahr 2018 nehmen.