Neben der Formel E ist es vor allem die Rallycross-Weltmeisterschaft, die in den letzten Jahren enorm an Popularität gewinnen konnte. Mit Audi, Peugeot und Volkswagen begeben sich auch 2018 drei automobile Schwergewichte in den Kampf um den WM-Titel.

Volkswagen – Alle jagen den Polo

In der Rallye-Weltmeisterschaft war der VW Polo jahrelang unschlagbar, Siege und WM-Titel gingen reihenweise nach Wolfsburg.

Nach dem werksseitigen Rückzug aus der WRC fand der Polo ein neues Umfeld in der Rallycross-Weltmeisterschaft. Auf Basis des Ex-WRC-Wagens entwickelte man in der Vergangenheit das Fahrzeug, was es zu schlagen galt.

2017 wurden die beiden Polos vom Team rund um Altmeister Petter Solberg, dem PSRX Volkswagen World RX Team Schweden, eingesetzt und der Schwede Johann Kristoffersson eilte von Sieg zu Sieg und ließ sich den WM-Titel nicht nehmen. Damit entthronte er den Titelträger aus dem Jahr 2016, Mattias Ekström. Der bläst in diesem Jahr mit seinem eigenen Team und Audi-Unterstützung aber wieder voll zum Angriff.

Audi – Mit Ekström wieder zum WM-Titel

Mattias Ekström musste unlängst eine schwere Entscheidung fällen. DTM und/oder Rallycross-WM war die Frage und der ehemalige DTM-Champion und Urgestein der deutschen Tourenwagenserie entschied sich für einen Abschied aus seinem langjährigen Umfeld und konzentriert sich nun voll auf den Rallycross-Sport.

Mit seinem eigenen Team von EKS und Audi-Support setzt er zwei Audi S1 RX Supercars ein, die 2018 den VW Polos wieder mehr Gegenwehr leisten sollen. Mit dem Norweger Andreas Bakkerud verstärkt zudem einer der besten Piloten der Szene die Mannschaft.

Für 2018 entwickelt man ein komplett neues Fahrzeug, um wieder den WM-Thron besteigen zu können, doch hier möchte noch ein dritter Hersteller mitspielen.

Peugeot – Mit Rallye-Rekordweltmeister wieder nach oben

Sébastien Loeb ist ein Name, der für sich steht. Neun WM-Titel in der Rallye-Weltmeisterschaft sind unerreicht, doch in der Rallycross-Szene fehlt dem Allrounder noch der große Wurf. Auch Peugeot setzt in diesem Jahr verstärkt auf die aufstrebende Weltmeisterschaft und will mit dem Peugeot 208 sowohl Audi, als auch Volkswagen schlagen.

Dazu hat man sich von der Rallye Dakar verabschiedet und wird sich künftig stärker auf die Rallycross-Szene konzentrieren.

Elektro-Zukunft auch in der Rallycross-WM

Das wachsende Hersteller-Interesse hat aber auch noch einen anderen Grund. Die Weltmeisterschaft soll ab 2020 elektrisch werden, so sind zumindest aktuell die Pläne der Veranstalter. Damit rennt man in Zeiten, in denen das Thema Elektromobilität gang und gäbe ist, bei vielen offene Türen ein. Das verstärkte Engagement der Hersteller ist ein erster deutlicher Fingerzeig in diese Richtung.

Für Fans des traditionellen Rallycross-Sports wird dieser Umschwung dabei nicht leicht zu verdauen sein. Bislang kommen die Supercars der WM mit ihren Turbomotoren und an die 600 PS daher, haben einen Beschleunigungswert, der sogar die Formel 1 in den Schatten stellt.

Neben harten Duellen, die aufgrund der abenteuerlichen Driftwinkel für viele Zuschauer besonders faszinierend sind, trägt auch der unvergleichliche Sound die letzten Jahre über zu einem großen Spektakel bei. 2018 kann man das noch bei voller Turbo-Lautstärke genießen, die deutschen Zuschauer dürfen sich hier auf den Auftritt der Rallycross-Asse auf dem heimischen Estering bei Buxtehude freuen. Doch die Zeichen der Zeit stehen auch hier längst auf Elektro.

Titelbild ©racing14.de