+++ Deutscher MotoGP-Pilot musste seine Karriere vorerst auf Eis legen +++
Mit seinen 24 Jahren war Jonas Folger die einzig große deutsche Hoffnung in der Motorrad Grand-Prix-Szene.
Erst 2017 absolvierte er in der Königsklasse, der MotoGP, seinen ersten Führungskilometer, als er auf dem Sachsenring kurzzeitig den Grand Prix von Deutschland sogar anführen konnte und am Ende Zweiter wurde.
Doch die neue Saison in der MotoGP, deren Auftakt vor kurzem im Katar über die Bühne ging, fand ohne den Deutschen statt, den wir in diesem Jahr nicht mehr auf seinem schnellen Gefährt sehen werden. Was ist passiert?
Frühes Saisonaus im Vorjahr
Bereits im vergangenen Oktober musste Folger seinen Start beim Großen Preis von Japan kurzfristig absagen. Der deutsche MotoGP-Pilot fühlte sich bereits nach den vorherigen Rennen in Italien und Spanien schlecht und energielos. In Japan schaffte er es noch nicht mal, das Hotelzimmer zu verlassen.
Der Rennarzt vor Ort empfahl dem jungen Rennfahrer daher, die Heimreise anzutreten, um sich durchchecken zu lassen und einige Bluttests durchzuführen. Folger war schon mal am Epstein-Barr-Virus erkrankt, doch zunächst tappte man im Dunkeln, was mit ihm los war.
Ausgebremst – Krankheit stoppt Folger
Nach einigen Untersuchungen stellte sich heraus, dass Folger an der sogenannten Morbus Gilbert-Krankheit leidet, deren Symptome sich neben der extremen Abgeschlagenheit auch darin zeigen können, dass die Leber Giftstoffe nicht mehr richtig abbauen kann.
Bei Jonas Folger stellte man immer wieder Leistungsschwankungen fest, die sicher auch in der Krankheit ihre Ursache haben. Eigentlich sollte er in diesem Januar den Weg zurück auf sein Motorrad finden, doch daraus wurde nicht.
Folger ist noch zu sehr geschwächt, für ihn stehen jetzt erstmal Entgiftung und eine Spezialdiät auf dem Programm, um wieder gesundheitlich stabil zu werden. Immerhin hält er sich bereits wieder mit Sport fit, wie er selbst auf Instagram zeigte. Nachdem er sich auch von den sozialen Netzwerken eine lange Auszeit gönnte, ist dies jetzt zumindest wieder ein Hoffnungsschimmer.
Zurück aufs Motorrad? – Die Frage nach der Zukunft
Seine MotoGP-Karriere liegt somit erstmal auf Eis und man muss befürchten, dass seine Karriere auf den zwei Rädern vorbei ist. Dabei ist Folger einer der Piloten, die mit einem unglaublichen Talent gesegnet sind. Nicht wenige sahen den Bayern schon in künftigen Titelduellen im Kampf um die Weltmeisterschaft.
Doch in der MotoGP wird man nicht auf Jonas Folger warten, zudem muss er für eine Rückkehr hundertprozentig fit sein, dazu kommt der Reisestress die ganze Saison über, Testfahrten und mehr.
Einen Fürsprecher findet er jedoch in seinem Teamchef Herve Poncharal. Der Franzose hat das Talent noch lange nicht abgeschrieben und zeigt sich kämpferisch, dass eine Rückkehr seines deutschen Fahrers durchaus im Bereich des Möglichen ist.
Sollte sich die Chance ergeben, wird es alles andere als einfach, diese dann auch zu nutzen. Dabei hat Deutschland schon lange auf ein Talent wie den 24-jährigen gewartet. Immer wieder konnte er in Rennen brillieren, auch wenn der große Erfolg noch auf sich warten ließ.
Immerhin ist Folger der jüngste deutsche Starter in der Geschichte der Motorrad-WM. Im Alter von 15 gab er 2008 sein Debüt in der damaligen 125-cm³-Klasse beim Grand Prix im tschechischen Brünn.
10 Jahre später fehlt der Name des vermeintlich größten deutschen Talentes in der Startaufstellung. Auch wenn eine erfolgreiche Rückkehr nicht sehr wahrscheinlich erscheint in der schnelllebigen MotoGP-Szene, kann man ihm nur wünschen, dass er nochmal die Chance bekommt, sich auf zwei Rädern mit der Weltelite zu duellieren.