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Klage gegen den Estering – WM-Lauf in Gefahr?

Der BUND klagt gegen die Rallycrosspiste im hohen Norden

Ende Oktober war die Freude groß im hohen Norden. Da gab die Rallycross-Weltmeisterschaft ihren Kalender für die Saison 2018 bekannt. Zur Freude der Traditionsrennstrecke hatte es der Estering bei Buxtehude erneut geschafft, einen WM-Lauf zu erhalten.

So steht für die aufstrebende Rallycross-WM Mitte Oktober der vorletzte Lauf des Jahres in Norddeutschland auf dem Programm, bevor sich der Tross Richtung Südafrika zum Saisonfinale aufmacht.

Erfolgreiche Bemühungen um die WM

Dabei war der Estering als Austragungsort alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Im Kalender der Weltmeisterschaft sind immer mehr moderne Rennstrecken vertreten und man verabschiedet sich zunehmend von den Traditionsstrecken. Das englische Lydden Hill ist nicht mehr dabei, obwohl hier die Geburtsstätte des Rallycross-Sports liegt, doch diese Piste musste den modernen Anforderungen von der internationalen Automobilbehörde FIA und Serienpromoter IMNG weichen. Künftig tritt man in Silverstone an.

Ein ähnliches Schicksal drohte auch dem Estering. Mit dem Hockenheimring hatte man daneben auch noch einen starken nationalen Konkurrenten. Doch den Bemühungen des ACN, des Automobilclub Niederelbe, ist es zu verdanken, dass man die Verantwortlichen überzeugte, hier erneut anzutreten.

Dazu waren zahlreiche Investitionen in und rund um die Strecke nötig, denn im Hexenkessel Estering ist der Zuschauer noch ganz nah dran, etwas, was man in der heutigen Welt des Motorsports nur noch selten findet. Doch nun droht neues Ungemach für alle Rallycrossfans, die sich auf den deutschen WM-Lauf 2018 freuen.

BUND klagt gegen bestehende Betriebserlaubnis

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Niedersachsen– kurz BUND – hat sich entschieden, gegen die Betriebserlaubnis der Rennstrecke zu klagen.

Der Landkreis hatte dem ACN als Betreiber der Strecke diese erteilt, damit sind pro Jahr insgesamt 40 Veranstaltungen hier zugelassen. Bereits dagegen hatte der BUND Widerspruch eingelegt, mehr Naturschutz und deutlicher weniger Veranstaltungen wollte man erreichen.

Wegen eines Formfehlers ging es dann zwischen dem BUND und dem ACN hin und her, bereits seit Jahrzehnten streitet man im hohen Norden über die Rallycross-Strecke. Dabei steht vor allem die Anzahl der Veranstaltungen im Vordergrund, zudem wirft man dem Landkreis vor, gegen Artenschutzvorschriften im angrenzenden Estetal beim Genehmigungsverfahren verstoßen zu haben.

Außergerichtlich konnten sich bislang die Beteiligten nicht auf eine Lösung verständigen, so dass jetzt die Richter beim hiesigen Verwaltungsgericht das letzte Wort haben werden.

Rallycross-WM-Lauf 2018 – Termin ist sicher

Doch die gute Nachricht ungeachtet der juristischen Streitereien ist, dass der Lauf der Rallycross-Weltmeisterschaft 2018 auf jeden Fall stattfinden wird. Zudem sind auch alle anderen Veranstaltungen in diesem Jahr gesichert.

Wie es danach weitergehen wird, bleibt abzuwarten, dennoch stehen die Chancen sehr gut, dass man die Weltmeisterschaft der Driftkünstler a la Mattias Ekström noch lange auf dem Estering sehen wird. Dann hoffentlich auch mit dem Segen vom BUND, damit man sich vor Ort darauf konzentrieren kann, die Asse der Rallycross-Szene noch möglichst lange auf der Traditionspiste als Gast zu haben.

Titelbild ©racing14.de