+++ Deutscher Formel-3-Pilot hat noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft +++
Der Kampf um die Krone in der Formel-3-Europameisterschaft wird erst beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring entschieden. Maximilian Günther konnte auf dem Red Bull Ring in Österreich mit einem fünften Platz im letzten Rennen des Wochenendes die Entscheidung noch einmal vertagen, da der Meisterschaftsführende Lando Norris aus England ausfiel und er mit zehn Zählern den Rückstand auf 72 herunterschrauben konnte
In einer der härtesten umkämpften Nachwuchsmeisterschaften sah es vor wenigen Wochen noch ganz anders aus. Es sah nach einem engen Zweikampf zwischen Maxi Günther und Lando Norris aus, doch ausgerechnet auf dem heimischen Nürburgring hatte sich alles gegen den Mercedes-Junior verschworen.
Rückschlag auf dem Nürburgring
Günther hatte das Pech an seiner Seite, als es zunächst bei einer Kollision den Frontflügel seines Pink Panther-Boliden erwischte. Durch den anschließenden Boxenhalt und Flügelwechsel verlor der junge Deutsche massiv an Boden und konnte so keine Punkte einfahren. Auch danach wurde es nicht besser, lediglich sieben Zähler für die Meisterschaft konnte er einfahren. Das Qualifying lief schlecht, im umkämpften Starterfeld ist es dann besonders schwer, nach vorne zu kommen. Zudem hatte die ganze Truppe vom Prema Powerteam Probleme mit dem Reifenmanagement.
In der Eifel sah alles nach einer verfrühten Entscheidung für Lando Norris aus, der schon in Österreich am letzten Wochenende den Sack hätte zumachen können.
Doch Maximilian Günther denkt so schnell nicht ans Aufgeben. Der 20-jährige meldete sich in der Qualifikation in Spielberg wieder an der Front zurück. Um einen Hauch musste er seinem Teamkollegen den Vortritt in Sachen Pole Position lassen. Leider erwischte er einen schlechten Start und statt Attacke musste er sich auf Rang Drei einsortieren.
Auf dem Red Bull Ring liegt die Spitze der Formel 3-Euroserie derart dich zusammen, dass einmal verlorener Boden nicht wieder gutzumachen ist. Genau so erging es auch Günther, der sich mit dem dritten Rang abfinden musste, aber erleichtert war, endlich wieder auf dem Podium zu stehen. Seine beeindruckende Serie von Podiumsergebnissen wurde nur durch die Rennen auf dem Nürburgring unterbrochen.
Mit kaputter Aufhängung die Titelentscheidung vertagt
Doch die Ernüchterung folgte im Zeittraining für die beiden nächsten Rennen. Die Startränge 9 und 6 waren nicht das, was sich der Junior erhofft hatte. So ging er für die Rennen etwas Risiko in Sachen Abstimmung, um mit seinem Prema-Formel 3-Boliden in der Lage zu sein, auf der Geraden zu überholen. Günther versuchte alles, musste sich aber am Ende mit Rang 7 begnügen.
So sah es vor dem letzten Rennen schon nach einem Meisterschaftsgewinn von Lando Norris aus, doch der übertrieb es in den letzten Minuten des Auftritts auf dem Red Bull Ring und schied aus. Maximilian Günther schaffte es noch, den 5. Platz nach Hause zu fahren und hält damit seine theoretische Chance auf den Titel weiter offen.
Rang 5 war nicht selbstverständlich, denn Günther kämpfte lange Zeit mit einer kaputten Lenkradaufhängung. Auch wenn Konkurrent Norris nur noch ein paar Zähler benötigt, ans Aufgeben denkt sein deutscher Konkurrent noch lange nicht. Erst wenn die Zielflagge beim Saisonfinale in Hockenheim fällt, wird abgerechnet.
Norris und Günther sind die zwei Namen, die die Formel 3 in diesem Jahr bestimmen. Beide werden ihren Weg gehen und vielleicht sieht man sie in nicht allzu ferner Zukunft auch in der Formel 1 gegeneinander fahren.