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Porsche und die Formel 1 – Höhen und Tiefen

+++ Die Königsklasse ist in Zuffenhausen wieder Thema +++

In der Motorsport-Ausrichtung von Porsche ist derzeit vieles in Bewegung. Nachdem man zum Ende dieses Jahres sein Engagement in der Sportprototypen-WM auf Eis gelegt hat, steht die Rückkehr in den Formelsport jetzt im Fokus.

Der Porsche 919 Hybrid war der Wagen, den es in den letzten Jahren in der Langstrecken-Weltmeisterschaft zu schlagen galt, geschafft hat das über den gesamten Zeitraum, seitdem der Zuffenhausener Rennbolide mitmischt, die Konkurrent nur vereinzelt. Vor allem der dreimalige Gewinn der berühmten 24 Stunden von Le Mans in den letzten Jahren kann man dabei nicht hoch genug bewerten.

Die Porsche-Zukunft - Erst Formel E, dann Formel 1?

Die Formel E befindet sich derzeit weiter im Wachstum und zieht das Interesse einiger Hersteller auf sich. Das Thema E Mobility kommt halt auch am Motorsport nicht vorbei. Porsche wird sich ab der jahresübergreifenden Saison 2019/2020 hier ebenfalls werksseitig engagieren und sich dann mit Audi, BMW und Mercedes messen können und müssen.

Parallel dazu zeichnet sich auch immer mehr eine Rückkehr als Motorenlieferant in die Formel 1 ab. Zuletzt bestätigte man von Seiten Porsche, dass man an einem Hochleistungs-Effizienzmotor arbeitet. Der befindet sich noch in der Konzeptphase, so dass sein Einsatzfeld noch nicht klar definiert ist.

Zusätzlich hat man auf Einladung der FIA an den Beratungen zum künftigen Formel 1-Antriebsstrang teilgenommen. Trotzdem kam zunächst einmal ein Dementi in Richtung Einstieg in die Königsklasse, es liegt noch keine Entscheidung des Vorstandes pro Formel 1 vor. Das muss es aber auch aktuell noch nicht, denn erst gegen Ende 2018 soll die genaue Spezifikation des Formel 1-Antriebs ab 2021 feststehen, bisher hat man lediglich die Eckdaten festgezurrt. Bei Porsche scheint jedenfalls das Interesse an einer Rückkehr immer mehr Fahrt aufzunehmen und eigentlich hat man mit der Königsklasse noch eine offene Rechnung zu begleichen.

Porsches letztes Formel 1-Abenteuer endete im Fiasko

Im Jahr 1989 war die bevorstehende Rückkehr von Porsche in die Formel 1 schon einmal das Thema. Anfang der Saison 1991 betraten die Zuffenhausener dann auch schließlich wieder die große Motorsport-Bühne als Motorenlieferant des Footwork-Arrows-Teams.

Doch das Comeback war leider von kurzer Dauer. Der 3,5 Liter 12-Zylinder Saugmotor war zu leistungsschwach, zu schwer und auch dem für den Bau des Boliden verantwortliche Arrows-Team gelang alles andere als ein großer Wurf.

Von Beginn an hatte man mit Handlingsproblemen und dem Öldruck zu kämpfen, Porsche konnte dem Mittelfeld-Team nicht den Sprung nach vorne ermöglichen. Man bekam die Schwierigkeiten nicht in den Griff und nach einigen Grand Prix wechselte das Team auf einen V8-Motor von Cosworth.

So sah am Ende seiner kurzen Formel 1-Karriere dieser Porsche 12-Zylinder keine einzige Zielflagge, seit damals war die Formel 1 lange kein Thema mehr im Hause Porsche, dabei hatte man auch hier schon große Erfolge feiern können.

Porsche 787 in der Forme 1 1967

Erfolge in der Turbo-Ära in den 80er Jahren

Bereits Anfang der 60er Jahre ging Porsche kurzzeitig in der Formel 1 an den Start. Doch die großen Erfolge kamen in den 80er Jahren.

Porsche brachte ab der Saison 1983 einen rennfertigen Turbo-V6 zum Einsatz. Auftraggeber war die Firma Technique d'Avantgarde – kurz TAG. Im Heck eines McLaren wurde der als TAG-Turbo bezeichnete Motor einer der erfolgreichsten dieser Zeit.

25 Grand-Prix-Siege und drei WM-Titeln sprechen eine deutliche Sprache. 1984 war es Niki Lauda , der zu WM-Ehren fahren konnte, in den beiden darauffolgenden Jahren holte Alain Prost den Fahrertitel mit dem TAG-Turbo-Porsche. Ende der Saison 1987 endete das Formel 1-Abenteuer dann erstmalig wieder für die Marke aus Stuttgart-Zuffenhausen.

Erfolge mit McLaren in den 80er Jahren

Die offene Rechnung mit der Formel 1 könnte man genau 30 Jahre nach dem missglückten Comeback 1991 dann im Jahr 2021 begleichen, die Führungsriege der Königsklasse würde Porsche sicherlich mit offenen Armen empfangen.