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Prominente Testfahrer – Traum Formel-1-Fahren

+++ Wir blicken auf wenig bekannte Testfahrten in der Königsklasse des Motorsports +++

Die Formel 1 ist und bleibt der Traum von vielen Rennfahrern. Aber auch viele Namen, die nicht unbedingt eine klassische Laufbahn in der Königsklasse hinlegen wollen, finden sich bei Gelegenheit gerne einmal zu einer Testfahrt in der F1 ein, wie der Blick in die jüngere Historie zeigt.

Die Rallye-Piloten – Weltmeister im Cockpit

Sie sind die besten aus der Rallyeszene. Zahlreiche Siege und WM-Titel konnten sie in ihrer Laufbahn schon feiern. So ist es nicht verwunderlich, dass zwei der Rallye-Asse der letzten Jahre schlechthin schon einmal in einem Formel-1-Boliden Platz nehmen durften.

Die Rede ist von den Rallye-Weltmeistern Sebastien Loeb und Sebastien Ogier . Beide Franzosen kamen bei Red Bull Racing in den Genuss einer Ausfahrt auf ganz anderem Terrain. Tausendsassa Loeb saß schon 2007 für einen kurzen Showrun im Renault und nahm 2008 bei den Wintertestfahrten in Barcelona teil, daher sind seine Zeiten auch belegt. Mit Rang 8 von 17 Teilnehmern machte er alles andere als eine schlechte Figur.

Loeb im Red Bull 2008

Landsmann Ogier musste bis 2017 warten, ehe er erstmals am Steuer eines F1-Renners Platz nehmen durfte. Der 5-fache Rallye-Weltmeister testete einen Red Bull aus der Saison 2011 auf dem Red Bull Ring in Österreich und zeigte sich sehr beeindruckt.

Weniger bekannt dagegen ist der Auftritt vom Schotten Colin McRae. Der unvergessen Rallye-Pilot und Weltmeister der Saison 1995 saß 1996 in einem Jordan-Formel1, drehte im englischen Silverstone allerdings nur eine Handvoll Runden.

Valentino Rossi – Der Doktor im Ferrari

Auf zwei Rädern längst einen Legende, konnte Valentino Rossi auch immer mal wieder auf vier Rädern überzeugen. Erst in diesem Jahr gewann er im Rallye-Fahrzeug abermals die Monza Rallye Show im Dezember, aber auch im Formel-1-Boliden machte er stets eine gute Figur.

Rossi nahm 2006 im spanischen Valencia im Ferrari Platz und war nach drei Testtagen nur gut eine halbe Sekunde von der Bestzeit von Stammpilot Michael Schumacher entfernt. Es war nicht sein einziger Test, mehrfach gab es Gerüchte, dass der heute 38-Jährige sogar in die Königsklasse wechseln würde, doch Rossi blieb der MotoGP treu. Am Ende war er wohl der Beste der prominenten Testfahrer.

Rossi im Ferrari 2010

Auch andere Weltmeister auf zwei Rädern probierten sich in einem Formel-1-Boliden, jedoch mit deutlich weniger Erfolg. Der Ex-Weltmeister Mick Doohan versuchte 1998 sein Glück bei einer Ausfahrt im Williams, setzte das Fahrzeug nach einer Handvoll Kurven jedoch schon an die Wand.

Rückkehr der Champions – Weltmeister, die es doch nicht lassen konnten

Weniger ungewöhnlich ist die Rückkehr von Fahrern, die ihre aktive Formel-1-Karriere längst beendet haben und dann doch für eine Testfahrt wieder zurückkehren. Das haben zahlreiche Formel-1-Fahrer immer wieder aufs Neue bewiesen.

Mehr Aufmerksamkeit erregt dies dann nur noch, wenn ein Weltmeister zurückkehrt. Nigel Mansell testete 1996 nach dem Ende seiner Karriere im Jordan in England und war damals immer noch recht zügig unterwegs. Mit seiner Bestzeit lag er nur 0,4 Sekunden hinter Ralf Schumacher, der schon reichlich Testkilometer in dem Wagen absolviert hatte.

Auch der heutige Renault-Berater und vierfache Formel 1-Weltmeister Alain Prost gab nach seinem letzten Rennen 1993 schnell ein Testcomeback. 1994 drehte er für McLaren im portugiesischen Estoril im Februar 1994 ein paar Runden für den Rennstall, der zu dieser Zeit gerade auf Peugeot-Motoren umgestiegen war.

Auto-Wechsel- Lewis Hamilton im NASCAR

Immer mal wieder kommt es zu einem Tausch des fahrbaren Untersatzes, so dass auch Top-Piloten aus anderen Kategorien in den Genuss einer Formel-1-Fahrt kommen dürfen.

So übergab Lewis Hamilton, als er noch in Diensten von McLaren stand, seinen Formel-1-Boliden an NASCAR-Champion Tony Stewart , der mit dem McLaren-Mercedes im amerikanischen Watkins Glen einige Runden drehte, während Hamilton im NASCAR-Fahrzeug unterwegs war.

Einige Jahre vorher gab es diesen Fahrzeugtausch in Indianapolis schon einmal. Hier war es mit dem US-Amerikaner Jeff Gordon eine weitere NASCAR-Größe, die sich an einem Formel-1-Boliden versuchte. Seinen NASCAR-Wagen durfte damals Juan-Pablo Montoya bewegen.

Von Schauspieler bis zu Politiker – Prominenz hinter dem Lenkrad

Weniger auf die Rundenzeit kam es derweil bei ganz anderen Testfahrern an. Im Jahr 2011 wagte sich Schauspieler Tom Cruise an das Steuer eines Red-Bull-Boliden. Der Hollywood-Star schaffte auf der Strecke von Willow Springs immerhin einen Top-Speed-Wert, der nur unwesentlich langsamer war als der von Ex-F1-Pilot David Coulthard an gleicher Stelle.

Putin im Renault-F1

Bereits ein Jahr zuvor war es Wladimir Putin, der auf einer Strecke bei St. Petersburg in ein Renault-Modell einstieg und sich nach erfolgter Einweisung wohl auch ganz ordentlich schlug. Die Faszination Formel 1 macht also auch vor der Filmwelt und der Politik keinen Halt.