Neuer Bestwert beim legendären Bergrennen für Elektrorenner von Volkswagen
Pikes Peak hat in der Welt des Motorsports einen klingenden Namen. Einmal im Jahr findet hier das wohl berühmteste Bergrennen weltweit statt, der Berg der Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado war schon Schauplatz vieler Rekorde und atemberaubender Fahrten.
In diesem Jahr war es nun an Volkswagen, neue Rekorde zu setzen. Die Wolfsburger schickten dabei mit ihrem VW I.D. R einen Elektrorenner auf die Bahn, der mit dem Ziel nach Amerika geschickt wurde, den bisherigen Rekord für Elektrofahrzeuge zu knacken. Hinter dem Steuer nahm mit dem 40-jährigen Romain Dumas ein erfahrener Pilot und langjähriger Porsche-Werksfahrer Platz. Was dann folgte, geht in die Geschichtsbücher des „Race to the Clouds“ – des Rennens zu den Wolken -, wie die Veranstaltung auch genannt wird, ein.
Die magische Acht
Die Motorsportabteilung von Volkswagen hat den elektronischen Renner in nur rund acht Monaten Entwicklungszeit auf die – elektronischen – Beine gestellt. Bei seiner Rekordfahrt galt es für den Elektro-VW-Prototypen einen ordentlichen Aufstieg zu absolvieren. Startschuss für die Hatz rauf auf den Pikes Peak ist in 2.862 Höhenmetern, das Ziel liegt bei 4.302 Meter über NN.
Statt lediglich den Rekord für Elektrofahrzeuge zu knacken, markierte der Elektro-VW dann aber gleichmal eine Fabelzeit und durchbrach auf der rund 20 Kilometer langen Strecke die magische Acht-Minuten-Marke und brannte die schnellste Zeit in den Asphalt, die hier jemals gefahren wurde.
Mit einer Zeit von 7:57,148 Minuten unterbot Romain Dumas mit seiner Fahrt dabei eine Bestmarke eines der ganz Großen. 2013 war es hier Rallye-Rekordchampion Sébastien Loeb , der in einem Peugeot-Prototypen die Bestzeit mit 8:13,118 Minuten aufstellte. Danach dachte man, dass dieser Rekord lange halten würde, doch Volkswagen hat ihn anno 2018 pulverisiert. Dabei geriet der reine Elektro-Rekord zur Nebensache, diesen radierte man förmlich aus mit einer Verbesserung von rund einer Minute.
In Sachen Rekorde am Berg sind die Weichen längst auf elektronischen Motorsport zugeschnitten. Der VW I.D. R wird von zwei insgesamt 680 PS starken Elektromotoren angetrieben und ist der erste vollkommen elektronische Rennwagen aus dem Hause Volkswagen.
2018 konnten die klassischen Sportprototypen mit Verbrennungsmotoren längst nicht mehr mithalten, zudem haben die schnellen Elektro-Rennen der Neuzeit in dieser Höhe einen deutlichen Vorteil. Die Höhenluft wird hier nicht zum Nachteil wie bei der Konkurrenz mit dem klassischen Antrieb, die hier mit Leistungsverlust zurechtkommen müssen. Der hohe Drehmoment ist stets verfügbar, so dass beim Pikes Peak Bergrennen die Gesamtbestzeit in Zukunft wohl nur mit Elektro-Antrieb zu durchbrechen sein wird.
Volkswagen Motorsport mit Fahrer Romain Dumas reiht sich mit diesem Sieg in eine lange Historie des Race to the Clouds ein. Bereits im Jahr 1916 wurde das Rennen zum ersten Mal organisiert, lange Zeit ging es auf Schotter den Berg hoch, bevor die Piste seit 2011 komplett asphaltiert ist.
Ende der 80er Jahre durchbrach Rallye-Legende Walter Röhrl noch auf Schotter und mit seinem bulligen Audi Sport quattro die 11-Minuten-Marke und sorgte für einen Triumph der Ingolstädter Marke.
Danach ging die Rekordjagd am Berg weiter, es fielen die 10- und die 9-Minuten-Marke. 2015 war es dann erstmals ein Elektro-Rennwagen, der den Gesamtsieg erzielen konnte und damit eine neue Ära einläutete.
Mit dem Sieg in diesem Jahr machte sich Romain Dumas zudem zum dreimaligen Gewinner von Pikes Peak, wie lange sein diesjähriger Rekord bestehen bleibt, das steht allerdings in den Sternen, denn in der Zukunft werden sicherlich noch einige Hersteller einen Elektro-Anlauf beim Rennen zu den Wolken nehmen.
Titelbild © via Michelin Motorsport