+++ BMW hat mit dem 36-Jährigen eine neue Speerspitze im DTM-Titelkampf 2018 +++
Seit 2013 ist Timo Glock Teil der DTM, doch erst in dieser Saison scheint er sich als Titelkandidat ganz vorne zu etablieren. Schon immer war er ein Kandidat für Rennsiege, doch in diesem Jahr hat Glock einen fulminanten Saisonstart hingelegt.
DTM-Saisonstart – Glock begeistert in Hockenheim
Nach einem dritten Rang im ersten Rennen des Jahres ließ der gebürtige Odenwälder im Anschluss dann den ersten Sieg für BMW 2018 folgen und das in einer Art und Weise, die man in der DTM lange vermisst hatte.
Glock lieferte sich mit Mercedes-Routinier Gary Paffett spektakuläre Duelle Runde um Runde im badischen Motodrom des Hockenheimrings, bis er sich gegen Rennende schließlich von der Konkurrenz absetzen konnte und einen viel umjubelten Sieg feiern konnte.
Im Boxenfunk konnte er sich danach einen Seitenhieb auf Mercedes nicht verkneifen, die am Ende dieser Saison aus der Serie aussteigen. Timo Glock ist ein Mann der klaren Worte und sicher einer der sympathischsten Erscheinungen in der Welt des Motorsports. Doch bereits vor seiner DTM-Zeit konnte er schon seine Duftmarke im internationalen Rennsport hinterlassen.
Timo Glock – Mit Umwegen bis in die Formel 1
Glock begann seine Karriere im Alter von 14 Jahren im Motocross, bevor er ein Jahr später in den Kartsport wechselte. Damit ist der Deutsche sicherlich ein Spätstarter, denn andere erfolgreiche Rennfahrer starteten ihre Laufbahn weitaus früher. Bis 1999 saß er im Kart, danach wechselte er in die Formel BMW und gewann prompt den Rookie-Titel und 2001 dann auch die Meisterschaft.
Danach nahm seine Laufbahn den klassischen Weg im Formelsport, zwei Jahre in der Formel 3 mit jeweils drei Rennsiegen folgte dann auch schon die Berufung in die Königsklasse.
Beim Team von Jordan wurde er 2004 zunächst Test- und Ersatzfahrer. Beim Grand Prix von Kanada kam er zu einem überraschenden Debüt, da ein Stammpilot der Mannschaft seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkam. Glock übernahm und holte als 7. direkt einmal WM-Punkte.
Doch danach musste er wieder ins zweite Glied zurücktreten, bevor er wieder die drei letzten Saisonrennen fahren durfte. Trotz guter Leistungen war im Team aber kein Platz mehr für den deutschen Piloten, denn die Truppe befand sich zu dieser Zeit in finanziellen Schwierigkeiten.
Timo Glock gab aber nicht auf, mangels Alternativen ging er für ein Jahr zu den IndyCars in die USA, die damals noch unter der Bezeichnung ChampCars liefen. Trotz unterlegenem Material wurde Glock hier Rookie of the Year und schaffte einmal den Sprung aufs Podium. Doch Glocks Ziel hieß weiter Formel 1, also begab er sich 2006 zurück nach Europa.
In der GP2, der heutigen Formel 2, nahm Glock einen neuen Anlauf und das mit Erfolg. Nach einem Teamwechsel konnte er schon 2006 das ein oder andere Mal sogar Lewis Hamilton ärgern, 2007 holte er sich dann die Meisterschaft und wurde danach vom Werksteam von Toyota für die Formel 1 verpflichtet.
Formel 1 – Vom Podium ans Ende des Feldes
Im Werks-Toyota konnte Timo Glock immer wieder sein Talent unter Beweis stellen. Bereits in seinem Debütjahr für die Mannschaft kletterte er als Zweiter beim Großen Preis von Ungarn auf das Podium, zwei weitere Male gelang dem Deutschen im Folgejahr dieses Kunststück.
Doch im November 2009 zog Toyota dem Formel 1-Projekt den Stecker und Timo Glock stand erstmal ohne Cockpit da, als einzige Option blieb ihm das Hinterbänkler-Team von Marussia bzw. Virgin, für die er insgesamt drei Saisons absolvierte. Hier war für Glock aber nichts zu holen, so dass seine Formel 1-Karriere mit dem Ende der Saison 2012 viel zu früh endete.
Neustart in der DTM
Mit dem Wechsel in die DTM konnte sich Timo Glock dann wieder mit positiven Ergebnissen zurückmelden. Seit 2013 geht er für BMW als Werksfahrer an den Start, doch erst in diesem Jahr ist er zum ernsthaften Titelkandidaten gereift.
Nach zwei Rennwochenenden führt Glock weiter die Meisterschaft an, vielleicht ist der BMW-Fahrer mit 36 Jahren reif für den Titel, zu seiner Laufbahn würde es jedenfalls passen.
Titelbild © Alexander Trienitz via BMW AG