Der Ex-DTM-Champion kann in der Rallycross-WM wieder lachen
Im Mai verschlug es den ehemaligen Meister der DTM zurück an seine alte Wirkungsstätte – beim Auftakt der Saison in Hockenheim war auch Timo Scheider vor Ort. Allerdings im Einsatz in der Rallycross-Weltmeisterschaft, die hier parallel Halt machte.
Scheider nutzte das für eine Taxifahrt der besonderen Art und brachte einen BMW-DTM-Boliden mit dem ehemaligen Kollegen Timo Glock auf dem Beifahrersitz ordentlich in Schwung jenseits der Ideallinie, die solch ein Rennwagen sonst gewohnt ist:
Einstieg in die Rallycross-WM – packende Rennaction
Nach dem ein oder anderen Gaststart unterschrieb Timo Scheider für dieses Jahr beim österreichischen Team von MJP Racing Team Austria in der Rallycross-Weltmeisterschaft. Am Steuer eines Ford Fiesta Supercars mit weit über 500 PS hat der gebürtige Lahnsteiner mächtig Spaß, das kann man ihm ansehen.
Die Rennen in der WM sind kurz und knackig, man muss hier mit einer gehörigen Portion Aggressivität zu Werke gehen und darf nicht zögern, sich mal an der Konkurrenz anzulehnen oder den ein oder anderen Schubser zu verpassen. Die Piloten sind dabei mehr als beschäftigt. Schalten, Handbremse, Driften - weder im Cockpit, noch beim Zusehen wird einem hier langweilig.
Nach 16 Jahren in der DTM, in der man ganz anders vorgehen muss, wirkt Scheider wieder viel gelöster. Ohne Druck und mit viel Freude dabei geht er zu Werke und der Saisonauftakt war schon einmal ein besonderes Highlight.
Einstand an der Spitze – Timo Scheider spielt wieder eine Rolle
In Barcelona musste Scheider nur dem amtierenden Weltmeister und Ex-Audi-Kollegen Mattias Ekström den Vortritt lassen, knapp dahinter erreichte er im Finallauf des Wochenendes den zweiten Rang. Damit hatte niemand gerechnet – ein erstes Ausrufezeichen, dass er immer noch bei den ganz Schnellen eine Rolle spielt.
Zwar gab es nach dem Saisonauftakt auch erste Rückschläge zu verzeichnen, doch das tut der positiven Stimmung keinen Abbruch. Der zweite Rang beim Start ins Rennjahr in Barcelona kam noch am Steuer des 2016er Rallycross-Boliden, danach musste man einige technische Schwierigkeiten überwinden mit dem neuen Modell und scheiterte danach bei den zwei folgenden Events am Finaleinzug.
Doch es fehlte nicht viel, zudem kämpft Scheider im Privatteam gegen die von Werken unterstützte Konkurrenz. Das Feld liegt dicht beisammen, hier überhaupt in dieser Form einsteigen zu können sagt viel über das Fahrvermögen von Scheider aus.
Die Freude am Fahren hat Timo Scheider wiedergefunden – passend dazu ist er auch im Aufgebot von BMW für die 24 Stunden auf dem Nürburgring. Den Audi-Rauswurf hat Timo Scheider gut überwunden und nun eine neue motorsportliche Heimat gefunden. Er wird sicher in diesem Jahr noch von sich hören lassen, seine motorsportliche Laufbahn ist noch lange nicht am Ende.