+++ Der Formel-2-Jahrgang 2018 verspricht reichlich Action +++
In Bahrain startete die Formel 2 in das neue Motorsportjahr und wusste dabei mit deutlich mehr Rennaction als die Königsklasse selbst zu überzeugen.
Das Fahrerfeld der Saison 2018 ist eine explosive Mischung aus Neueinsteigern und erfahrenen Piloten, die sich bei den ersten beiden Rennen in diesem Jahr nichts schenkten, mittendrin ist mit Maximilian Günther nach langer Zeit auch wieder ein deutscher Pilot.
Maximilian Günther – Der Pink Panther mit starken Debüt und Podiumsergebnis
Der 20-jährige Günther hat in diesem Jahr den Aufstieg aus der Formel 3 geschafft und geht für die britische Mannschaft von Arden Motorsport an den Start. In der Formel 2 hat es der Oberstdorfer jetzt mit einigen Kalibern zu tun, die die Formel 1 schon in Sichtweite haben.
Für alle Piloten im Feld ist dabei der Formel 2-Bolide noch Neuland, denn nach langer Zeit gab es für diese Saison ein neues Fahrzeug, was jetzt statt eines V8-Motors mit einem V6-Turbo um die Ecke kommt. Dennoch ist die Erfahrung in der Formel 2 ein enorm wichtiger Faktor, denn das Management der Pirelli-Reifen wird bei vielen Rennen in diesem Jahr im Vordergrund stehen, das zeigte schon der Auftakt in Bahrain.
Die Reifen über die Renndauer zu bringen stand im Aufgabenheft der Nachwuchspiloten, das ging aber gleich mal bei einigen schief. Nicht so bei Maximilian Günther. Der erreichte nach einem 10. Startplatz am Ende des ersten Rennens den 8. Rang, nachdem er gleich zu Beginn einige haarsträubende Duelle mit der Konkurrenz überstehen musste. Platz 8 war gleichbedeutend mit der Pole Position für das kürzere zweite Rennen.
In diesem Reverse Grid-Verfahren feierte der Deutsche somit gleichmal sein Debüt auf dem besten Startplatz. Nachdem er zwischenzeitlich auch mit abbauenden Reifen zu kämpfen hatte, schlug er sich aber bravourös und konnte am Ende mit dem zweiten Platz gleich bei seinem ersten Formel 2-Auftritt ein Podiumsbesuch feiern. Ein gelungener Einstand von Günther, den wir sicher nicht das letzte Mal auf dem Podest gesehen haben.
Von Shootingstar bis F2-Haudegen – Das Feld 2018
Die Formel 2 steht vor einem interessanten Jahr. Neben dem deutschen Neuling haben auch andere aus der Formel 3 den Sprung nach oben gewagt.
Allen voran der Brite und McLaren-Junior Lando Norris, den man schon bald in der Formel 1 erwartet. Der Meister der Formel 3-Euroserie aus dem Vorjahr setzte mit der Pole Position und dem klaren Sieg im Hauptrennen schon mal ein Ausrufezeichen, im zweiten Rennen reichte es zu Rang 4.
Ganz weit oben auf der Liste in Sachen Titel muss man auch den Russen Artem Markelov haben, der beweist, dass die Erfahrung in Sachen Formel 2 immer noch ein wichtiger Faktor ist. Der 23-jährige geht bereits in seine fünfte Saison in der Serie, nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr hinter Charles Leclerc soll 2018 der Titel her.
Der Russe zeigte in Bahrain mit einem Sieg und einem zweiten Rang, herausgefahren aus der Boxengasse, das man ihn auf der Rechnung haben muss. Markelov setzt dabei gerne auf Risiko, wie auch Maximilian Günther schon erfahren musste, seine Überholmanöver gehen dafür aber auch nicht immer gut aus.
Mit Nyck de Vries geht ein weitere McLaren-Junior an den Start, der Niederländer ist in seinem zweiten Jahr in der Serie und ist zum Meisterteam von Prema gewechselt. Der Auftakt lief noch schleppend, doch auch de Vries kann man vorne erwarten.
Ins Feld der Junioren reiht sich derweil mit George Russel ebenfalls ein Mercedes-Protegé ein. Der 20-jährige gewann im Vorjahr die GP3-Rennserie und gilt neben Lando Norris als einer der heißesten Kandidaten auf einen baldigen Formel 1-Aufstieg.
Einen guten Saisonstart erwischte auch der erst 19-jährige Brasilianer Sergio Sette Câmara, der trotz seines jungen Alters bereits in sein zweites Jahr in der Formel 2 geht. In der Vergangenheit mangelte es ihm noch an Konstanz, aber vielleicht kann er in diesem Jahr regelmäßig vorne mitmischen.
Dass das nicht einfach wird, mussten in Bahrain schon andere erfahren, beispielsweise kam ein Robert Merhi auf keinen grünen Zweig. Der erfahrene 27-jährige Spanier war schon in der DTM aktiv und bestritt auch schon Formel 1-Rennen, schaut in der Formel 2 bislang aber in die Röhre.
Bis Ende April können sich jetzt die Gemüter der Formel 2-Heißsporne erstmal wieder beruhigen, dann stehen in Aserbaidschan die nächsten Rennen mit auf dem Programm. Bahrain war der Startschuss in ein spannendes Jahr, soviel steht fest und Maximilian Günther mischt erfreulicherweise munter mit.
Titelbildquelle: Sebastian Rozendaal / Dutch Photo Agency