Stelian Moculescu steht wie kein Zweiter für den Erfolg des deutschen Volleyball-Rekordmeisters VfB Friedrichshafen. Als der Rumäne 1997 verpflichtet wurde, stand beim VfB eine Meisterschaft zu Buche - 19 Jahre später sind es deren dreizehn. Darüber hinaus gewann Moculescu mit seiner Mannschaft ebenfalls dreizehn Mal den Pokal sowie einmal die Champions League. Der Rücktritt kommt überraschend, doch der 65-Jährige vertraut bei der Entscheidung, im Sommer nach 40 Jahren seine Trainer-Karriere zu beenden, auf sein Bauchgefühl. In Friedrichshafen wird er eine kaum zu schließende Lücke hinterlassen.

Flucht bei den Olympischen Spielen

Moculescu war vor seiner Trainer-Laufbahn rumänischer Volleyball-Nationalspieler. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München, setzte er sich gemeinsam mit seinem Team ab und lebte seitdem in der Bundesrepublik Deutschland. Die Trainer-Karriere begann 1987 beim TSV 1860 München. Hier holte er als Spielertrainer 1978 und 1980 jeweils das Double. In der Saison 1982/83 folgte ein Engagement beim VC Passen, ehe er bis 1986 bayrischer Landestrainer wurde. Im Anschluss kam es zum zweiten Engagement bei 1860 München. Parallel war der Rumäne von 1987 bis 1990 Trainer der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft. Seinem zweiten Engagement in München folgte 1992 der Wechsel zum ASV Dachau, ehe er fünf Jahre später seine neue Heimat in Friedrichshafen fand. Insgesamt gewann Moculescu als Trainer 18 deutsche Meisterschaften, 19 Pokalsiege sowie einmal die Champions League. Darüber hinaus gelang ihm 2008 die Qualifikation mit der deutschen Herren-Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele in Peking. Dies war die erste Olympia-Qualifikation der deutschen Herren-Mannschaft seit 1972.

Autor: Michael Knüppel
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