Bisher läuft die Saison des VfL Wolfsburg alles andere als geplant. Weit weg von den hohen Ambitionen spielen die „Wölfe“ gegen den Abstieg. Trainer Hecking und Manager Allofs mussten bereits gehen. Unter Heckings Nachfolger Valérien Ismaël konnte die Trendwende nicht vollzogen werden und somit bestreitet er am Wochenende wohl sein letztes Spiel als Trainer des VfL. Sein Nachfolger sollte David Wagner werden. Der 45-Jährige hat bisher keine Bundesligaerfahrung. Von Dortmunds U23 wechselte er im Sommer 2015 in die zweite englische Liga zu Huddersfield Town. Dort machte er aus einer Durchschnittsmannschaft einen Aufstiegskandidaten. Der mögliche Trainerwechsel in Wolfsburg wäre exemplarisch für eine neue Entwicklung in Deutschlands Elite-Liga. Statt auf bundesligaerfahrene Trainer setzen die Vereine auf gute ausgebildete Coaches der Jugendbereiche und aus anderen zum Teil unterklassigen Ligen.

Keine Chance mehr für die „alte Garde“

Etablierte Trainer wurden zuletzt immer weniger berücksichtigt. Dabei sind aktuell durchaus erfolgsversprechende Trainer wie Mirko Slomka, Thomas Schaaf oder Armin Veh auf dem Markt. Auch der ehemalige „Feuerwehrmann“ Peter Neuruer wartet seit 2014 auf eine Anstellung. Ebenso wie Lothar Matthäus bekommt auch Bernd Schuster, immerhin spanischer Meister mit Real Madrid, keine Chance im Heimatland.

Stattdessen trainieren mit Julian Nagelsmann, Alexander Nouri, Martin Schmitt, André Schubert, Christian Streich und Pál Dárdei gleich sechs Trainer, die vorher in den Nachwuchs- oder Reserveteams der jeweiligen Mannschaften gearbeitet haben. Für Maik Walpurgis (vorher 3. Liga) und Niko Kovac sind es und auch für David Wagner wäre es die erste Trainerstationen in der Bundesliga. So wird Jürgen Klopp (Wagners bester Freund) zukünftig wohl doch kein Wolfsburg-Fan - sondern bleibt Fan von Huddersfield Town. Warum seht ihr im Video:

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages