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Australian Open werden zur Ü30-Party

Im Herren-Einzel sind drei der vier Halbfinalisten über 30 Jahre alt. Bei den Frauen kommt es im Finale zum Schwesternduell.

Die Altmeister haben offensichtlich zu alter Form zurück gefunden. Nachdem Roger Federer (35 Jahre) und Stan Wawrinka (31) bereits am Dienstag ihr Halbfinalticket lösten und den ersten Ü30-Finalteilnehmer untereinander ausmachten (Federer setzte sich, Anm. der Red.), setzte sich Rafael Nadal (30) gestern mit 6:4, 7:6 (9:7) und 6:4 gegen den Kanadier und Weltranglisten-Dritten Milos Raonic (26) durch. Lediglich Grigor Dimitrow aus Bulgarien fällt mit seinen 25 Jahren aus der Reihe. Er bezwang den Belgier David Goffin (26) mit 6:3, 6:2 und 6:4. Viele freuen sich daher schon auf das Traumfinale zwischen Nadal und Federer, die lange Jahre die Spitze im Herrentennis bildeten. Mittlerweile ist es fast sechs Jahre her, dass die beiden zusammen in einem Grand-Slam-Endspiel standen. Bei den French Open 2011 konnte sich damals Nadal nach vier Sätzen durchsetzen.

Damit wird der Triumph eines Ü30-Spielers immer wahrscheinlicher. Nadal und Wawrinka liegen mit 30 und 31 zwar noch unter dem ältesten Grand Slam-Sieger aller Zeiten (Andre Agassi gewann 2003 mit 32 noch einmal die Australian Open). Bei einem Finaltriumph Federers schafft er Historisches. Mit nun 35 könnte er den Rekord auf Schlag um drei Jahre erhöhen. Dabei wurde ihm bereits seit ein paar Jahren nachgesagt körperlich nicht mehr mit den jungen Kontrahenten mitzuhalten. Das macht er zwar mit seiner Spielintelligenz wieder wett, doch Argument dafür war, dass er immerhin schon seit fünf Jahren kein Grand Slam mehr gewonnen hat.

Auch bei den Frauen stehen zwei Ü30-Akteurinnen im Finale. Serena Williams (35) setzte sich in nur 50 Minuten mit 6:2 und 6:1 gegen Mirjana Lucic-Baroni (34) aus Kroatien durch. Ihre Schwester Venus (36) stand zu diesem Zeitpunkt durch das 6:7 (3:7), 6:2 und 6:3 über Kerber-Bezwingerin Coco Vandeweghe (25) bereits im Endspiel.

Letzmalig 2002 keiner der Top 3 im Halbfinale

Die aktuelle Konstellation bei den Herren gab es seit genau 15 Jahren nicht mehr. So lange ist es her, dass sich keiner der Top 3-Spieler der Weltrangliste bei einem Grand-Slam-Turnier in das Halbfinale spielen konnte. Damals, ebenfalls in Melbourne, stand am Ende die Nummer 16 der Welt, der Schwede Thomas Johansson, ganz oben auf dem Treppchen.

Beim WTA-Turnier der Damen kommt es zum ingesamt vierzehnten Duell der Williams-Schwestern bei einem Grand-Slam-Event. Neun Matches davon konnte Serena für sich entscheiden. Sollte sie am Samstag (9:30 Uhr deutsche Zeit) ebenfalls siegreich vom Center Court gehen, würde sie Angelique Kerber von der Weltranglistenspitze verdrängen und mit ihrem 23. Grand-Slam-Sieg an Steffi Graf (22 Titel) vorbei ziehen. Es wäre ihr siebter Titel in Down Under.