Mittelfeldspieler gibt nach Krebserkrankung Comeback in der 2. Bundesliga
Im Fußball geht es um viel Geld, um Prestige und vor allem um Siege. Einen ganz besonderen Sieg hat der Fußballprofi Benjamin Köhler errungen. Er besiegte den Krebs und feierte am letzten Spieltag sein Comeback in der 2. Bundesliga. Der 35-Jährige, der im Sommer 2013 zu Union Berlin wechselte, gilt als unbändiger Kämpfer auf dem Feld. Nun hat er bewiesen, dass dies auch in anderen Lebensbereichen gilt. Bevor der gebürtige Berliner über den Umweg Kaiserslautern zu Union kam, spielte er achteinhalb Jahre bei Eintracht Frankfurt und absolvierte dort insgesamt 257 Pflichtspiele. Seit seinem Wechsel zu den Köpenickern war er Führungsspieler und Leistungsträger. Umso überraschender war die plötzliche Diagnose. Anfang 2015 wurde ein bösartiger Tumor des Lymphsystems im Bauch diagnostiziert.
Comeback nach nur 15 Monaten
Das Stadium der Erkrankung erforderte eine sofortige Chemotherapie und weitere Behandlungen. Sein Verein Union Berlin zögerte nicht und verlängerte den auslaufenden Vertrag des Mittelfeldspielers umgehend um ein Jahr. Auch von den Fans und seinen Mitspielern erhielt er große Unterstützung. So wurde das erste Heimspiel nach Bekanntwerden der Erkrankung in der siebten Minute unterbrochen – die sieben ist seit jeher Köhlers Trikotnummer. Seine Teamkollegen und einige Fans stellten sich vor der Tribüne, von der Köhler das Spiel schaute, auf. Jeder trug dabei ein Trikot mit der sieben und der Aufschrift „gemeinsam kämpfen“. Dazu skandierten die Fans in der Alten Försterei den Namen des Berliners.
Nur 15 Monate nach der Diagnose wurde Köhler nun am letzten Spieltag, natürlich in der 77. Minute, eingewechselt und gab sein Comeback in der 2. Bundesliga. Der 3:1 Sieg von Union Berlin über Eintracht Braunschweig war dabei nur Nebensache. Den wichtigsten Sieg hat Benjamin Köhler selbst errungen.
Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages