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Blutleerer Auftritt besiegelt deutsches WM-Aus

Gegen Südkorea sorgt eine 0:2-Niederlage für das schlechteste deutsche WM-Abschneiden aller Zeiten.

Kaum jemand hat im Vorfeld ernsthaft damit gerechnet, nun ist es bittere Realität. Ein 0:2 (0:0) gegen Südkorea besiegelt Deutschlands erstes Vorrunden-Aus bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Durch die Niederlage muss das Team um Bundestrainer Joachim Löw nun sogar als Tabellenletzter die Heimreise antreten. Das ist das schlechteste Abschneiden einer deutschen Mannschaft, seitdem Deutschland 1934 im Achtelfinale gegen die Schweiz gescheitert ist.

Die Ausgangssituation vor dem Spiel war klar. Der Last-Minute-Erfolg beim 2:1 gegen Schweden sorgte dafür, dass gegen Südkorea ein Sieg mit zwei Toren Unterschied in jedem Fall zum Weiterkommen gereicht hätte, unabhängig vom Ergebnis im Parallelspiel zwischen Mexiko und Schweden.

Bundestrainer Löw rotierte nach Boatengs Platzverweis im zweiten Gruppenspiel auf fünf Positionen, stellte mit Mats Hummels und Niklas Süle die dritte Innenverteidigung im Turnier in die Startformation, dazu kehrten Mesut Özil und Sami Khedira ins Zentrum zurück. Dazu kam Leon Goretzka erstmals in die Startelf. Doch auch das neue Personal brachte keinen neuen Schwung ins deutsche Spiel.

Videobeweis lässt Südkorea jubeln

Die erste Hälfte zeigte eine vollkommen uninspirierte deutsche Mannschaft, die kaum gefährlich vor dem Tor der Südkoreaner auftauchte. In der 19. Minute wären die Asiaten sogar fast in Führung gegangen, nachdem Manuel Neuer einen Freistoß von Woo-Young Jung nur nach vorne prallen lassen kann, dann aber rechtzeitig vor dem herannahenden Heung-Min Son retten kann.

Personell unverändert aber mit einer anderen Einstellung kam Deutschland aus der Kabine. Einen Goretzka-Kopfball in der 48. Minute entschärfte Südkoreas Keeper Hyun-Woo Cho mit einer riesigen Parade. Im Parallelspiel ging Schweden gegen Mexiko in der 50. Minute mit 1:0 in Führung, sodass Deutschland nun ein Tor zum Weiterkommen brauchte.

Im weiteren Verlauf der Partie warf Deutschland alles nach vorne, konnte sich einige Chancen erarbeiten, scheiterte aber immer an der südkoreanischen Defensive oder an sich selbst. Es läuft bereits die Nachspielzeit, nach einer Ecke kommt Young-Gwon Kim zum Abschluss und trifft, der Linienrichter jedoch zeigt eine Abseitsstellung an. Per Videobeweis wurde der Treffer zu Recht doch noch gegeben. Das 2:0 von Ex-Bundesligastar Son war dann nur noch von statistischer Bedeutung.

Kapitän Manuel Neuer fand nach der Niederlage deutliche Worte. In naher Zukunft werden erste persönliche Konsequenzen getroffen werden müssen und auch Bundestrainer Joachim Löw, aktuell noch mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet, wird sich über seine weitere Karriere Gedanken machen.