ATP plant Konkurrenzveranstaltung zum Davis Cup
Beim Davis Cup treten Nationalmannschaften im Herrentennis gegeneinander an. Dieser Wettbewerb wird von der International Tennis Federation (ITF) veranstaltet. Da sich der Davis Cup allerdings nahezu über die ganze Saison zieht und oftmals auch mit einem hohen Reiseaufwand verbunden ist, sagen die Superstars der Tennis-Szene auf Grund von Terminstress und körperlicher Erschöpfung oftmals ab.
Von 1975 bis 2012 gab es dazu noch den „World Team Cup“. Diese Teamweltmeisterschaft wurde von der ATP veranstaltet und nach der Saison 2012 ersatzlos aus dem Terminkalender gestrichen. Eine der Hauptursachen hierfür war, dass der Termin sehr unglücklich lag. Eine Woche vor den French Open bevorzugten es die Spitzenspieler, sich auf das Grand-Slam-Turnier vorzubereiten.
Deutschland war mit dem Standort Düsseldorf nicht nur jahrelanger Ausrichter sondern ist mit fünf Titeln übrigens auch der Rekordsieger dieses Events und gewann zuletzt 2011.
Mehr Teams und ein besserer Termin
Nun soll ein ähnliches Turnier ins Leben gerufen werden und dem Davis Cup Konkurrenz machen. Bei dem geplanten Wettbewerb sollen 16 Länder an den Start gehen, beim „World Team Cup“ waren es lediglich acht. Die ATP möchte dieses Turnier im Stile einer Weltmeisterschaft austragen.
Für die Qualifikation ist eine Rückkehr zum alten Modus denkbar. Damals setzte sich das Starterfeld anhand der Weltrangliste und durch eine Wildcard zusammen. Hierbei wurden die Weltranglisten-Positionen der beiden jeweiligen Spitzenspieler addiert.
Ein großer Unterstützer und Förderer dieser Reform ist Barcelonas Fußballstar Gerard Pique. Dieser weilte zuletzt beim Madrid Open unter den Zuschauern, wurde von den Madrilenen heftigst ausgepfiffen, führte im Hintergrund aber Gespräche mit der ATP. Pique ist schon seit längerem Fan des kleinen Filzballes und immer wieder bei Tennisturnieren zu sehen.
Das bekannte hohe Interesse an Teamwettbewerben gepaart mit einem guten Termin im Tourkalender sowie ein hohes Preisgeld könnten aus dieser Idee eines der wichtigsten Turniere auf der Tour machen. Vielleicht denkt da einer schon an einen Job nach der Fußballkarriere. So eine Rolle als Turnierdirektor wäre sicherlich nicht das Schlechteste.