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Immer im Dezember bricht das Dart-Fieber aus

Die Deutschen Hopp und Horvat hoffen auf Achtungserfolge

"Onehundredandeighty" schallt es ab dem 15. Dezember wieder durch den "Ally Pally", denn da startet die 24. Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation im traditionsreichen Alexandra Palace in London. Für zweieinhalb Wochen werden auch wieder viele Laien jeden Abend gespannt vor dem Fernseher sitzen und die Pfeile auf dem Weg in die Triple20 begleiten. Statt dem hundertsten Weihnachtsfilm mit den Schwiegereltern sucht der Sportbegeisterte in der Weihnachtszeit einer Abwechslung und landet beim Darts. Mit Sicherheit auch, weil alle anderen Sportarten kurz vor Weihnachten bis in den Januar eine Pause machen. Nur die Vierschanzentorunee (ab dem 29.12.) und ein bis zwei Handball- und Eishockeyspiele verirren sich in das Feiertags-TV. So ist doch das Werfen der kleinen Pfeile das spannendste, auch einzig konstante, was über die Weihnachtszeit im Fernsehen läuft. Auch wenn Viele diesen Sport erst noch belächeln, so hat er doch seinen Reiz. Die Regeln versteht man schnell, das Spiel ist kurzweilig, weil die Legs (Durchgänge im Darts) kurz und knackig gehalten werden und es alle 2-3 Minuten einen neuen Spannungsmoment gibt. Gepaart mit der Partystimmung im Hintergrund macht Darts weitaus mehr her, als man denkt.

Der Sieg vor den 10.000 Zuschauern wird wohl nur über den diesjährigen Dominator Michael van Gerwen gehen. Der Niederländer gewann 25 Titel in dieser Saison. So viele konnte noch nie ein Profi in einem Jahr gewinne. Wohl nur der Titelverteidiger Gary Anderson kann ihm die WM-Krone noch streitig machen. Der 45-Jährige will am 2. Januar zum dritten Mal in Folge die Trophäe für den Sieger gewinnen. Rekordweltmeister Phil Taylor werden nur noch Außenseiterchancen zugesprochen.

Die beiden deutschen Starter backen weitaus kleinere Brötchen als die Top-Spieler der Szene. Der 40-jährige Dragutin Horvat will sich über die Qualifikation gegen den Russen Boris Kolzow erstmals in die erste Runde der WM spielen. Deutschlands talentiertester Dartspieler ist bereits für Runde eins qualifiziert. Der 20-Jährige Max Hopp trifft dort auf den an Position 20 gesetzten Vincent van der Voort.

Juniorenweltmeister mit enormem Potenzial

Trotz seines noch jungen Alters ist der „Maximiser“ bereits zum fünften Mal im Starterfeld der PDC-WM. Vor zwei Jahren schaffte er es sogar in die zweite Runde, scheiterte da aber eben an jenem Vincent van der Voort. In diesem Jahr will er es besser machen und seinen Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Kein unmögliches Unterfangen, denn Hopp spielt bisher seine stärkste Saison und liegt in der Geld- und auch gleichzeitig Weltrangliste, der Order of Merit, mit 79.500 britischen Pfund, die er im letzten Jahr verdient hat, auf einem starken 38. Rang.

So hoch war der gebürtige Hesse noch nie platziert und er möchte seine Saison nun mit einem Sieg in der ersten WM-Hauptrunde abrunden. Und wer weiß, vielleicht ist auch Runde drei noch drin. Dort würde er aber auf den an 13 gesetzten Kim Huybrechts treffen. Schon eine weitaus schwierigere Aufgabe.

Wozu der Wahl-Sachse im Stande ist, hat er vor gut einem Jahr bewiesen. Damals krönte er sich zum PDC Junioren-Weltmeister. Niemals zuvor gewann ein jüngerer Spieler diesen Titel. Seinen Sieg gegen Nathan Aspinall seht ihr unten im Video.

Die Live-Spiele der WM gibt es wieder ab dem 15. Dezember live auf Sport1.

Bildquelle: GettyImages