Durch Chelseas Schützenhilfe holt Leicester die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte
Es ist kaum vorstellbar und war laut britischen Wettanbietern so realistisch wie die Sichtung vom Ungeheuer von Loch Ness. Auch der eine oder andere Elvis Presley Fan wird wieder Hoffnung haben, dass der King noch lebt. Diese Ereignisse hatten vor der diesjährigen Saison die gleiche Wahrscheinlichkeit wie eine Meisterschaft von Leicester City. Im letzten Jahr war das Team fast abgestiegen und rettete sich in letzter Sekunde. Nach einem Sex-Skandal wurde dann Trainer Nigel Pearson im Sommer durch den Italiener Claudio Ranieri ersetzt. Der Disziplin-Fanatiker setzte fort, womit unter dem alten Trainer in der vorherigen Saison begonnen wurde, die „Foxes“ gewannen. Das Team um den deutschen Abwehr-Hünen Robert Huth tat dies, allen Experten zum Trotz scheinbar unaufhörlich und spielte sich in einen Rausch. Gestern erzielte Chelseas Eden Hazard in der 83. Minute im Duell mit dem aktuellen zweitplatzierten Tottenham Hotspurs den Ausgleich und machte Leicester somit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zu Englands Meister.
Ranieri von Chealsea-Fans gefeiert
Ausgerechnet der FC Chelsea entschied somit die Meisterschaft für Ranieris Team. Der italienische Trainer leitete von 2000 bis 2004 selbst die Geschicke der Londoner und wurde nach dem Tor mit Sprechchören von Chelseas Fans gefeiert.
Ranieri ist nicht nur ein sehr guter Trainer, sondern auch ein kluger Geschäftsmann. Er ließ sich eine Meisterprämie in seinen Vertrag einbauen. Diese macht ihn zum bestbezahltesten Trainer der Premier League. Insgesamt bekommt er für den Triumph rund 8,4 Millionen Euro. An das Wunder von Leicester glaubte Christian Heidel, Manager von Mainz 05, nicht. Dieser verkaufte vor der Saison Stürmer Shinji Okazaki für 11 Millionen Euro nach England, jedoch ohne Bonuszahlung für den Titel.
Autor: Michael Knüppel
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