+++ Franziska van Almsick – der Sportstar nach der Wiedervereinigung +++
Unverhofft kommt oft und so erging es 1992 wohl auch vielen Zuschauern der Olympischen Spiele in Barcelona. Damals machte sich eine erst 14-jährige Schwimmerin aus Ost-Berlin auf, die Schwimmwelt zu erobern.
Bereits vor den Olympischen Spielen gewann Franziska van Almsick ihren ersten Weltcup, doch nach zwei Silber- und zwei Goldmedaillen in Barcelona flogen ihr die Herzen der deutschen Sportfans zu. „Franzi“ wurde im Folgejahr Weltmeisterin über ihre Paradedisziplin – die 200m Freistil. Im gleichen Jahr wurde die damals 15-Jährige zur Weltschwimmerin des Jahres geehrt.
Van Almsick war nicht einfach nur eine Sportlerin, sie war ein Popstar und gilt als erster gesamtdeutscher Sportstar nach der Wiedervereinigung. Unzählige Werbespots werden einigen von euch noch in Erinnerung sein.
Hassliebe mit den Medien
Doch wie es so oft läuft, wecken Erfolge im jungen Alter extrem hohe Erwartungen. Bei zwei WM-Titeln, sieben Olympischen Medaillen sowie 18 EM-Titeln kann man durchaus von einer extrem erfolgreichen Karriere sprechen. Doch jeder Misserfolg wurde zur Schlagzeile gemacht und Spitznamen wie „Franzi van Speck“ zeigen, wie in Deutschland leider oftmals mit den erfolgreichsten Sportlern umgegangen wird.
Ihre Karriere beendete van Almsick nach den Olympischen Spielen in Athen, bei denen sie zwei Bronzemedaillen gewann. Auch wenn es nie für Olympiagold reichte, ist der deutsche Schwimmsport auch heute noch eng mit dem damaligen „Schwimm-Wunderkind“ verbunden und nach van Almsick erreichte keine deutsche Schwimmerin wieder ähnlichen Ruhm.
Heute ist die Mutter zweier Kinder stellvertretende Vorsitzende der deutschen Sporthilfe, gelegentlich Synchronsprecherin (Cars, Findet Dorie) und engagiert sich sozial.
Wir wünschen alles Gute zum Geburtstag und schauen noch einmal zurück ins Jahr 1992.