+++ Bei der Leichtathletik-Hallen-WM in Birmingham lebt Michael Pohl seinen Traum +++
24 deutsche Athleten kämpfen aktuell bei der Leichtathletik-Hallen-Weltmeisterschaft im englischen Birmingham um Medaillen. Während sich Sportler wie David Storl im Diskus oder Tatjana Pinto im Sprint bereits seit einiger Zeit einen Namen gemacht haben, gibt es auch einige Exoten im deutschen Team.
Unter ihnen ist auch Sprinter Michael Pohl, der sich selbst "Deutschlands schnellster Hobbyläufer" nennt. Er konnte bei der Deutschen Hallenmeisterschaft mit 6,63 Sekunden exakt die benötigte Norm für die Hallen-WM erfüllen und landete mit nur zwei Hundertstel Rückstand hinter Julian Reus auf dem zweiten Rang.
Besonders erstaunlich ist diese Leistung, da Pohl vergleichsweise wenig trainiert und sich damit trotzdem in die deutsche Spitze laufen konnte. Viermal die Woche investiert er 90 Minuten Training, um seine Zeiten zu verbessern. Andere Top-Sprinter kommen locker auf das Dreifache.
Dabei ist der 29-Jährige nicht nur Autodidakt, sondern auch ein echter Spätstarter. 2011 tauchte er erstmals in der hessischen Bestenliste auf, als er mit 22 Jahren 10,71 Sekunden lief. In diesem Alter ist für viele schon Schluss mit der Sprintkarriere, für Pohl ging es dort erst richtig los.
Für Medaillen sind andere zuständig
Auch wenn sich für Michael Pohl ein Traum erfüllt, ernsthafte Medaillenhoffnungen macht er sich nicht. Dafür gibt es im deutschen Team andere Sportler, die Edelmetall holen könnten. Diskuswerfer David Stohrl konnte bisher zweimal Silber bei der Hallen-WM holen, sucht nach Platz Sieben bei Olympia 2016 aktuell aber noch nach seiner Form.
Für eine Überraschung und die erste deutsche Medaille sorgte unterdessen Mateusz Przybylko, der mit 2,29 Metern einen Zentimeter unter seiner Hallenbestleistung blieb und damit Bronze gewinnen konnte.
Wer sich bei der Deutschen Hallenmeisterschaft vor zwei Wochen bereits in Topform präsentieren konnte, seht ihr im Highlight-Video:
Titelbildquelle: Facebook/MPohl100m