Claudia Pechstein steht immer noch auf den Kufen und liefert klasse Ergebnisse
Claudia Pechstein ist ein wahres Phänomen. Sie läuft und läuft und läuft, und das mit ihren 44 Jahren immer noch in der Weltklasse. Dabei hätte jeder andere Eisschnellläufer die Karriere wahrscheinlich schon vor sieben Jahren beendet. 2009 wurde sie von der ISU (Internationalen Eislauf Union) für zwei Jahre gesperrt. Ihr wurde Blutdoping vorgeworfen. Ein jahrelanger Rechtsstreit waren die Folge. Unter anderem hatte die Eisschnellläuferin die Internationale Eislauf Union auf Zahlung von rund fünf Millionen Euro verklagt, da sie zu Unrecht gesperrt wurde. Pechstein führte die Blutwerte auf eine von ihrem Vater vererbte Anomalie zurück. Im Juni dieses Jahres hatte der Bundesgerichtshof dann die Schadensersatzklage von Claudia Pechstein für unzulässig erklärt.
Aber auch dieser Nackenschlag zwingt Claudia Pechstein nicht die Knie. Zum Auftakt des Weltcups der Eisschnellläufer im chinesischen Harbin hat die Berlinerin das 3000-Meter-Rennen in der B-Gruppe gewonnen. In 4:10,99 Minuten verbesserte die 44-Jährige am Freitag Morgen den Bahnrekord der Japanerin Masako Hozumi gleich um 4,43 Sekunden. Für die A-Gruppe der besten Läuferinnen war Pechstein von der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) am Anfang der Saison nicht gemeldet worden, weil den Deutschen aufgrund der Vorjahres-Ergebnisse nur ein Startplatz zustand. Da Pechstein bei den nationalen Meisterschaften in Inzell gegen Bente Kraus unterlegen war, musste die Olympiasiegerin von 1994, 1998, 2002 und 2006 vorerst in der B-Gruppe antreten. Mit ihrem heutigen Sieg hat Pechstein nun aber den Aufstieg in die A-Gruppe beim nächsten Weltcup kommende Woche im japanischen Nagano sicher.