+++ Robert Harting hofft beim letzten großen Finale auf Medaille +++
Er ist der Liebling der Massen im Berliner Olympiastadion. Seit seinem WM-Titel 2009 bezeichnet Diskuswerfer Robert Harting den Austragungsort der diesjährigen Leichtathletik-EM als sein Wohnzimmer. Inzwischen ist viel Zeit vergangen und die große Karriere des 33-Jährigen neigt sich dem Ende entgegen.
Es ist der Traum des Cottbussers, bei seinem letzten großen internationalen Auftritt nochmal eine Medaille zu holen. Die Leichtathletik-EM in Berlin bietet dafür die perfekte Bühne, bevor Harting am 9. September beim Berliner ISTAF zum letzten Mal an den Start gehen wird. Gestern schaffte der 2,01-Meter-Hüne die Qualifikation mit einer Weite von 63,29 Metern. Harting ist sich sicher, dass mehr möglich ist. Ob ihm der große Wurf gelingen wird, zeigt sich heute ab 20.20 Uhr. Seine extrem riskante Behandlung seiner Knieverletzung hätte sich somit gelohnt.
Alle Augen auf den Altmeister
Die tatsächlichen Chancen auf Edelmetall sind eigentlich nicht allzu hoch. In der Quali reichte es nur für Rang sieben und von seiner Bestform ist der von Verletzungen geplagte Superstar weit entfernt. Doch mit seinen Fans im Rücken ist alles möglich.
Dabei sind heute Abend aus deutscher Sicht die Augen ausschließlich auf ihn gerichtet. Sein Bruder und größter Konkurrent Christoph (Olympiasieger von Rio) verpasste ebenso wie der Olympia-Dritte Daniel Jasinski die Qualifikation.
Auch wenn es nicht zu einer Medaille reicht, kann der 33-Jährige auf eine sensationelle Karriere zurückblicken. Neben zehn Deutschen Meisterschaften holte er zweimal den EM- und dreimal den WM-Titel. Seinen größten Erfolg feierte Harting 2012 in London mit dem Olympiasieg.
Bild: ©gettyimages