So wirklich überraschend war es nicht, trotzdem schlug es gestern Abend ein wie eine Bombe. Mesut Özil äußerte sich erstmals zum Erdogan-Foto, holte zum Rundumschlag aus und erklärte im Anschluss seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Das ist nun das bittere Ende einer unrühmlichen Geschichte voller Verlierer. Anstatt Özil aus dem WM-Kader zu streichen, wurde die Problematik um das Erdogan-Foto halbherzig gelöst. Nach dem enttäuschenden WM-Aus wurde Özil dann allerdings sowohl von Bierhoff als auch von DFB-Präsident Grindel an den Pranger gestellt.

Man darf gespannt sein, wie die Reaktionen von Seiten des DFBs ausfallen. Fakt ist auf jeden Fall, dass Deutschland einen hochbegabten Fußballer verliert, der den Unterschied machen kann. Öffentlich war Özil aufgrund der nicht gesungenen Nationalhymne sowie seiner Körpersprache umstritten. In 92 Länderspielen traf er 23 Mal selber und legte 40 weitere Tore auf. Neben dem WM-Titel von 2014 holte der Mittelfeldspieler auch den Sieg bei der U21 Europameisterschaft 2009.

Hamilton führt wieder

In der Formel 1 gab es auch eine Überraschung. Beim GP von Deutschland gewann Weltmeister Lewis Hamilton nach seinem Start von Rang 14. Dazu verholfen hatte ihm nicht zuletzt ein Fahrfehler von Sebastian Vettel. In Führung liegend, endete das Rennen des Deutschen 15 Runden vor Rennende im Kiesbett. Durch den Sieg übernimmt Hamilton wieder die Führung der Fahrerwertung mit nun 17 Punkten Vorsprung.

Eine große Ehre wurde Michael Stich zuteil. Der 49-Jährige wurde am Wochenende in die Tennis-Hall-of-Fame aufgenommen. In seiner aktiven Zeit gewann Stich einen Grand Slam Titel (Wimbledon 1991) sowie gemeinsam mit Boris Becker Olympia Gold im Doppel (1992). Stich ist der sechste Deutsche in der Hall of Fame nach Boris Becker, Steffi Graf, Gottfried von Cramm, Hilde Sperling und Hans Nüsslein.