Mit seinen Wechsel-Forderungen hat sich Draxler ins Abseits gestellt
Vor gut eineinhalb Jahren wechselte der Schalker-Jung Julian Draxler als Hoffnungsträger zum VfL Wolfsburg. Er wollte den nächsten Schritt machen und mit dem damaligen Vizemeister den FC Bayern München jagen. In Wolfsburg sollte der heute 23-Jährige den für 75 Millionen Euro zu Manchester City gewechselten Kevin De Bruyne ersetzen. Aus dem hochambitionierten Ziel wurde allerdings nichts und Draxler wurde zum 36-Millionen-Missverständnis.
Viele Experten und Fans waren über Draxlers Wechsel durchaus verwundert, da Wolfsburg trotz einer starken Vorsaison nicht gerade zu den europäischen Top-Adressen gehörte. In seinem ersten Jahr spielte Wolfsburgs Nummer zehn insgesamt 31 Mal für seinen neuen Klub. Mit acht Toren sowie acht Vorlagen konnte er jedoch nicht in die übergroßen Fußstapfen von De Bruyne steigen und Wolfsburg landete am Ende der Saison auf einem enttäuschenden achten Tabellenplatz.
Vom Hoffnungsträger zum Sündenbock
Trotz der durchwachsenen Saison, erarbeitete sich der Gladbecker bei der EM im Sommer einen Stammplatz in der Elf von Jogi Löw. Durch gute Leistungen machte er internationale Top-Klubs auf sich aufmerksam. So soll Paris Saint-Germain angeblich bereit gewesen sein 75 Millionen Euro für den Deutschen zu zahlen. Draxler machte aus seinem Wechselwunsch kein Geheimnis und verlieh diesem mehrfach öffentlich Nachdruck. Dumm nur, dass er nur ein Jahr zuvor einen Vertrag bis 2020 unterschrieben hatte. Im Gegensatz zu Borussia Dortmund, die Mhkhitaryan nach ähnlichen Spielchen an Manchester United verkauften, behielt Wolfsburg seinen Rekordtransfer im Team. Doch der Plan ging nicht auf. Nach dem schlechtesten Saisonstart der Vereins-Geschichte, wurde Draxler vom Hoffnungsträger zum Sündenbock. Elf Spiele und keine Torbeteiligung dazu das völlig verständliche Zerwürfnis mit den Fans sind Sinnbild der Krise. Mittlerweile bleibt dem Verein kaum etwas anderes übrig, als den 23-Jährigen im Winter zu verkaufen. Dabei könnte Draxler nun zum „Schnäppchen“ werden. Als Interessenten gelten Arsenal London, Juventus Turin und der FC Bayern. Karl-Heinz Rummenigge schloss jedoch einen Wechsel nach dem Sommer-Theater Draxlers kategorisch aus. Draxler würde ein Neuanfang im Ausland sicherlich gut tun. Mit seinen Fähigkeiten hat er in jeder Liga Europas das Zeug zum Top-Spieler.
Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages