Ende 2015 entschieden die Hamburger in einer knappen Abstimmung mit 51,5 Prozent gegen die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024. Viel zu hohe und unüberschaubare Kosten sowie Sportanlagen, die nicht wirklich benötigt werden, waren die Hauptprobleme.

Wäre der Entscheid damals für die Olympia Bewerbung Hamburgs ausgefallen, so würde die Hansestadt bei der Entscheidung am 13. September in Lima wohl als Top-Favorit ins Rennen gehen. Von den vielen Mitkonkurrenten sind nur noch Paris und Los Angeles übrig und LA ist dabei lediglich Ersatz für Boston. Die Hauptstadt des Bundesstaates Massachusetts hat die Bewerbung ebenso zurückgezogen wie Rom und Budapest. In der Metropole Ungarns haben über 260.000 Menschen ihre Unterschrift gegen die Bewerbung abgegeben, bereits die Hälfte hätte für ein Referendum und somit die Rücknahme der Bewerbung gereicht.

Olympische Spiele am Scheideweg

Die Olympischen Spiele in Rio haben dabei einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Gesamtkosten von über 11 Milliarden Euro in einem Staat, in dem Investitionen in anderen Bereichen sicherlich sinnvoller gewesen wären. Ein Blick auf den aktuellen Zustand der Sportanlagen spricht Bände und hat den Blick auf den Sinn einer solchen Sportveranstaltung in der Bevölkerung verändert.

Die Olympischen Spiele sind am Scheideweg. Während das IOC in Rio ein gutes Geschäft macht, müssen die Länder und Gemeinden die Kosten tragen. Rio wurde mit 1,34 Milliarden Euro und einigen Sponsoren-Millionen „abgespeist“.

Heute wird die Posse um die Bewerbung für Olympia 2024 wohl endlich beendet. Höchstwahrscheinlich wird auf der IOC-Versammlung in Lausanne entschieden, dass es in Lima eine Doppelvergabe geben wird. Der Sieger darf die Spiele 2024 und der Verlierer die Spiele 2028 austragen. Somit spart sich das IOC eine weitere Demontage Ihres „Produktes“. Man kann nur hoffen, dass es zukünftig ein Umdenken gibt und die Nachhaltigkeit der Olympischen Spiele tatsächlich in den Vordergrund gestellt wird. Das Ansehen der Olympischen Spiele hat jedoch bereits großen Schaden genommen.