Vom 6. bis zum 10. Juli fand in Amsterdam die 23. Leichtathletik-Europameisterschaft statt. Für die deutschen Athleten war diese weitaus erfolgreicher als noch vor 2 Jahren. Mit fünf Goldmedaillen und insgesamt 16 Platzierungen auf dem „Treppchen“ erreichte das deutsche Team hinter Polen Platz zwei im Medaillenspiegel. Trotz der guten Leistungen fällt es schwer, daraus Rückschlüsse für die Olympischen Spiele zu ziehen. Denn einige Top-Athleten haben mit Hinblick auf Rio auf die Europameisterschaft verzichtet. Darüber hinaus ist natürlich Rio das Highlight der Saison und Ziel eines jeden Athleten ist es, dort Höchstleistungen abrufen zu können.
Nichtsdestotrotz sind fünf Europameister-Titel ein sehr gutes Ergebnis. Favoritensiege erzielten Kugelstoßerin Christina Schwanitz und Kugelstoßer David Storl. Überraschender waren da schon die Triumphe der beiden jungen Sportlerinnen Gesa Felicitas Krause (3000 m Hindernis) und Cindy Roleder (100 m Hürden). Während die beiden Leichtathletinnen bereits 2015 bei der WM in Peking durch Medaillen auf sich aufmerksam machten, ging am Samstag der Stern von Max Heß auf (Im Video unter dem Beitrag wird Max Heß vorgestellt).
Ein Sprung reicht zum Titel
Vier Tage vor seinem 20. Geburtstag krönte sich der jüngste Starter im deutschen Herrenteam zum Europameister. Zwar zeigte der Sachse nur einen gültigen Sprung, doch dieser hatte es in sich. Mit 17,20 Metern verbesserte er seine persönliche Bestleistung um 14 Zentimeter. Nun gilt der 19-Jährige als eine der größten Medaillen-Hoffnungen Deutschlands bei den Olympischen Spielen. Ein Blick auf die Weltjahresbestleistungen gibt dieser Einschätzung recht. Über allem thront dort der Amerikaner Christian Taylor mit 17,76 m. Doch der Deutsche hat sich mit seinen 17,20 Metern auf Platz vier eingereiht, lediglich vier Zentimeter hinter dem Drittplatzierten.
Autor: Michael Knüppel
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