Becca Longo will sich als Kicker durchsetzen
Hits, Tackles und Blocks – bei jedem Angriff im American Football knallen Testosteron-geladene Teams aufeinander. Keine Chance für einen Hauch Mitgefühl. Genau in diese Welt will Becca Longo. Die 18-Jährige ist die erste Frau, die ein Stipendium für die Division II Football Championship (zweite Spielklasse im College Football) erhält und fortan als Kicker bei Adams State spielt.
Seit 2014 spielte die Jugendliche an die Chandler Basha High School in der Nähe von Phoenix. Eine Rückenverletzung hat sie fast zum Aufgeben bewegt, doch trotz negativer Aussichten der Ärzte kämpfte sie sich zurück. In der Saison 2016 verwandelte sie 35 von 38 möglichen Extrapunkten. Adams State wurde aufmerksam und hielt Kontakt mit Becca. „Nach der Saison haben sie sich gemeldet. Der Offensive Coordinator sagte mir, dass er will, dass ich vorbeikomme. Ich besuchte sie und verliebte mich sofort", erzählte Longo bei "Arizona Republic".
Beim Recruiting gab es keinen Frauenbonus
Doch wer denkt, dass sie einen Kaderplatz schon fest in der Tasche hat, irrt. Adams State führte den ganz normalen Auswahlprozess durch. Doch Coach Timm Rosenbach hat „keine Zweifel daran, dass sie wettbewerbsfähig ist. Sie hat ein starkes Bein und sie kann sehr präzise sein", urteilte Rosenbach. Mit der Unterschrift des "National Letter of Intent" gehört sie nun dem Athletenverband NCAA an. Gleichzeitig erhielt Longo als erste Frau im College-Football ein Stipendium. Zuvor spielten zwar bereits ein Dutzend Frauen College Football, doch keine mit Stipendium.
Nun will sie es ihrer männlichen Konkurrenz in der Division II der Football Championship zeigen. Neben ihr hat Asams State noch zwei weitere Kicker: Tiago Paim und Eduardo Majalca. Doch Becca Longo ist optimistisch: "Ich bin bereit für den Wettbewerb. Das ist mein größtes Ziel."
Und wenn es doch nicht klappen sollte, dann sollte sie vielleicht über eine Modelkarriere nachdenken. Neben ihren herausragenden sportlichen Qualitäten sieht die knapp 1,80 Meter große Longo auch noch verdammt gut aus.