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Fans trifft keine Schuld an Hillsborough-Katastrophe

27 Jahre nach dem Unglück wurde ein neues Urteil gesprochen

Am 15. April 1989 ereignete sich im Hillsborough Stadion in Sheffield eines der schwersten Zuschauerunglücke in der Geschichte des Fußballs. Beim FA-Cup Spiel zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest kam es auf der völlig überfüllten Tribüne der Liverpool-Fans zu einer Massenpanik, bei der 96 Menschen ihr Leben verloren und 766 Personen verletzt wurden. Gestern, über 27 Jahre nach der Tragödie, wurde das Urteil in dem neu aufgerollten Prozess gesprochen. 1991 sprach das Gericht in der ersten Verhandlung noch von einem Unfall und gab dem Fehlverhalten der Fans die Schuld. Doch nun wurde ein gegensätzliches Urteil gefällt. Demnach war die Katastrophe kein Unfall, sondern dem Fehlverhalten der Polizei geschuldet. Die Polizei und nicht, wie vorher angenommen, die Fans haben das Tor geöffnet, wodurch viel zu viele Fans auf die Tribüne strömten.

You’ll never walk alone

So bekommen die Angehörigen der Opfer wenigstens so etwas wie eine Genugtuung. Die Tragödie von Hillsborough hat auch heute noch weitreichende Folgen für den Fußball in Großbritannien. Kurz nach dem Vorfall wurden Stehplätze in den Stadien verboten und alle Zäune entfernt. Das Stehplatzverbot übernahmen UEFA und FIFA ebenfalls. Auch der FC Liverpool wird seinen Fans, die ihr Leben an diesem Tag verloren, ewig verbunden bleiben. Seit Hillsborough wurde das Logo des Fußballvereins um zwei Fackeln und den Schriftzug „You’ll never walk alone“ erweitert. Darüber hinaus steht dieser Schriftzug über dem Haupteingangstor zur Anfield Road, dem Stadion des FC Liverpool.

Autor: Michael Knüppel
Bildquelle: GettyImages