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Fußball als Volksablenkung

In Gabun startet der Afrika-Cup trotz politischer Unruhen

Der Afrika-Cup-Gastgeber Gabun steckt in einer politischen Krise. Seit der Wahl vom 27. August 2016 herrscht kaum Stille und erstrecht keine politische Einigkeit. Wahlmanipulation steht im Raum, weil im Bezirk des amtierenden Staatsoberhauptes Ali-Ben Bongo Ondimba fast 100% der Wahlberechtigten zu Urne gegangen sein sollen. Im Gegensatz dazu im Rest des Landes nur etwa 60%. Ondimba-Gegner gingen auf die Straße, zahlreiche Menschen starben und auch das Internet wurde abgestellt, um eine „Facebook-Revolution“ zu verhindern. So einen ähnlichen Fall gab es bereits 2014 in Burkina Faso als die Revolution in den sozialen Medien ihren Lauf nahm.

Nun, ab dem 14. Januar will das Land seine politische Spaltung ausblenden und sportlich glänzen - vor allem mit BVB-Star Pierre-Emerick Aubameyang. Er soll für die Tore sorgen, die die Wunden des Landes schließen sollen. Gabun wartet sehnsüchtig auf den Beginn des Afrika Cups. Um jedem Zuschauer das Stadionerlebnis während des Turniers zu ermöglichen gibt es bereits Tickets ab 80 Cent. Die niedrigen Ticketpreise sollen für die Abwechslung aller Sorgen, denn statt auf den Straßen wird es nur im Stadion heiß hergehen.

„Wir wissen, dass es kurz vor Turnierstart hektisch werden wird, daher haben wir den Ticketverkauf bereits einen Monat früher gestartet, dass die Menschen ihr Ticket stressfrei kaufen können“, so Patrick-Renaud Loemba, Vertriebsleiter AFCON Organisationskomitee gegenüber dem SID.

Im Eröffnungsspiel eröffnet der Gastgeber, angeführt von Dortmunds Topstürmer Aubameyang, den Afrika Cup gegen Guina-Bissau, dem vermeintlich leichtesten Gruppengegner. Ein Sieg zum Auftakt würde dem gebeutelten Land sicher gut tun und wird für die Stimmung während des Afrika Cups sicher förderlich sein.

Die Übersicht der Gruppen beim Afrika Cup:

Gruppe A: Gabun, Burkina Faso, Kamerun, Guinea-Bissau

Gruppe B: Algerien, Tunesien, Senegal, Simbabwe

Gruppe C: Elfenbeinküste, DR Kongo, Marokko, Togo

Gruppe D: Ghana, Mali, Ägypten, Uganda