Die Fans des FC Millwall sind berühmt berüchtigt. Spätestens seit den Spielfilmen „Hooligans“ und „Football Factory“. Sie gelten als brutale Schlägertrupps und genießen einen zweifelhaften Ruf im englischen Fußball. Im Video gibt es einen kleinen Einblick, wie brutal es bei solchen Fans zugehen kann:

Doch jetzt schreibt genau so ein Fan Geschichte. Drei Attentäter töteten sieben Menschen und verletzten 48 weitere. Dass es nicht noch mehr Opfer gab, ist wohl auch Roy Larner zu verdanken. Mit den Worten „Fickt Euch. Ich bin Millwall“ stellte Larner sich den Terroristen vor dem „Black & Blue“-Pub entgegen und lenkte damit die Aufmerksamkeit auf sich.

Während andere Passanten fliehen konnten, wehrte sich Larner mit den bloßen Fäusten gegen die drei mit Messern bewaffneten Männer. „Sie hatten diese langen Messer und brüllten. Ich habe einfach wie ein Idiot zurückgeschrien. Ich dachte: Ich muss mich über diese Bastarde einfach lustig machen“, sagte er der englischen „Sun“. Wegrennen kam Larner nicht in den Sinn. „Ich habe in diesem Moment nicht an meine Sicherheit gedacht. Ich hatte vier oder fünf Gläser intus – nichts besonderes“, sagte er und fügte an: „Ich kann mich kontrollieren. Aber ich war mit einer älteren Person unterwegs und die Situation war nicht in Ordnung.“ Dass er nicht mit dem Leben bezahlen musste, ist mehr als glücklich. Schließlich erlitt er im Kampf mit den Attentätern acht Stiche an Kopf, Brust und beiden Händen. Schwer verletzt wurde der Millwall-Fan anschließend ins St. Thomas Krankenhaus eingeliefert. Mittlerweile ist er außer Lebensgefahr.

Georgs-Kreuz für Tapferkeit soll ihm verliehen werden

Larner ist für viele Menschen in England ein wahrer Held. Ohne den Millwall-Fan hätte es wahrscheinlich noch mehr Opfer gegeben. In einer Online-Petition wird nun gefordert, dass er das Georgs-Kreuz, die höchste zivile Auszeichnung für Tapferkeit in Großbritannien, verliehen bekommt. 2008 erfolgte die letzte Verleihung. Lance Corporal Matthew Croucher der Royal Marines Reserve hatte Kameraden in Afghanistan unter Einsatz des eigenen Lebens vor einer Sprengfalle gerettet. Zusätzlich hätte Roy Larner als Ordensträger Anspruch auf eine jährliche Zuwendung. Diese beläuft sich in Großbritannien zurzeit auf 1495 Pfund.