News

„Gelddruckmaschine“ Bundesliga wird zum Problem

Saison der Insolvenzen – untere Ligen brauchen stärkere finanzielle Unterstützung

Die Bundesligisten haben neuen die Erlöse für die TV-Rechte gefeiert. Dies ist verständlich, denn ab der kommenden Saison werden alleine in der ersten Bundesliga rund 1,19 Milliarden Euro unter den 18 Vereinen aufgeteilt. In der abgelaufenen Saison waren es „nur“ 680 Millionen Euro. Somit kassiert der Rekordmeister aus München in der kommenden Saison alleine 96,4 Millionen Euro aus dem „TV-Pott“. Auch für die anderen Vereine gibt es im kommenden Jahr selbstverständlich mehr Geld, trotzdem hat dieser Geldsegen in der Bundesliga einen großen Haken.

Ab der Liga drei bekommen die Vereine zunehmend größere Probleme. In der Saison 16/17 meldeten mit dem VfR Aalen und dem FSV Frankfurt gleich zwei Vereine Insolvenz an. Beide Klubs hatten noch Strukturen für die zweite Liga und sind vor allem durch die Abstiege in finanzielle Schieflage gekommen. Ähnlich wie diesen beiden Klubs geht es auch vielen Traditionsvereinen in Liga drei, deren Infrastruktur eigentlich auf höherklassigen Fußball ausgelegt ist.

In den Regionalligen traf es in diesem Jahr mit Alemannia Aachen, Kickers Offenbach und Hessen Kassel gleich drei Vereine.

Reformen sind bitter nötig

Sicherlich generiert die Bundesliga am meisten Geld, doch trotzdem dürfen DFB und DFL die unteren Ligen nicht so stiefmütterlich behandeln wie bisher. In Liga drei und vier spielen viele Traditionsvereine und darüber hinaus gibt es eine sehr hohe Durchlässigkeit für Talente, wovon wiederum auch Top-Teams profitieren.

Es wäre an der Zeit, dass auch Vereine aus den unteren Ligen Anteile aus dem großen „TV-Topf“ bekommen, damit die Klubs im Schatten der Bundesliga überleben können. Der neue TV-Vertrag der 3. Liga mit der Telekom ist immerhin ein Anfang. Des Weiteren ist selbstverständlich auch eine Reform in den Regionalligen nötig, damit die jeweiligen Staffelsieger direkt aufsteigen. Auch wenn Relegationsspiele immer voller Spannung sind, erhöht sich für die Regionalliga-Teams dadurch das finanzielle Risiko. Extrem bitter war es in diesem Jahr bispielsweise für Viktoria Köln, die ihre Liga souverän gewannen, in der Relegation allerdings an Jena scheiterten. Eine weitere Saison mit diesem hohen Etat in Liga vier kann die Kölner nun vor Probleme stellen.