+++ Der Weltmeister von 1954 starb im Alter von 90 Jahren. +++
Einer der letzten beiden noch Lebenden der legendären 1954er-Weltmeister-Mannschaft ist tot. Hans Schäfer starb nach Informationen der "Bild"-Zeitung im Alter von 90 Jahren daheim im Kreise der Familie. Der Linksaußen gewann mit der deutschen Nationalmannschaft 1954 in der Schweiz die Fußball-WM, und wurde mit seinem einzigen Proficlub 1. FC Köln 1962 und 1964 jeweils Deutscher Meister. 1963 wurde "de Knoll" Schäfer zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.
Schäfer wurde 1927 im Kölner Stadtteil Zollstock geboren, beim DJK Rheinland begann er mit dem Fußballspielen. Später wechselte er zum FC und war über fast zwei Jahrzehnte die prägenden Figur im Spiel der Kölner. Insgesamt spielte Schäfer von 1948 bis 1965 als Linksaußen und Spielmacher für den 1. FC Köln. In der damals höchsten Spielklasse Oberliga West ist er mit 223 Treffern Rekordtorschütze.
Nach seiner Fußballerlaufbahn wirkte Hans Schäfer, seit 1960 auch Ehrenmitglied des 1. FC Köln, noch vier Jahre lang als Assistenztrainer. Dann zog er sich aus dem Fußballgeschäft zurück. Seine Frau Isis und die beiden Töchter standen neben seiner Arbeit als Geschäftsführer der Geschenkartikelfirma, die er vom verstorbenen FC-Präsidenten Franz Kremer übernommen hatte, im Vordergrund.
Der FC Köln war bis zum Ende sein Leben
Bis vor wenigen Jahren besuchte der 39-fache Nationalspieler, der als erster deutscher Spieler an drei Weltmeisterschaften teilnahm, die Heimspiele seines FC Köln. Inzwischen schmerzen ihn die Knie "so höllisch", dass er das Gehen einschränken musste. Er vor wenigen Wochen, kurz vor seinem 90. Geburtstag, den er am 19. Oktober feierte, gab er der Rundschau Online ein Interview und sagte, dass er gerne 105 Jahre alt werden, "denn ich han noch vill vür".
Auch der 1. FC Köln trauert um ihre Klublegende. FC-Präsident Werner Spinner sagt: „Die gesamte FC-Familie ist in tiefer Trauer und wir sind in Gedanken bei Hans Schäfers Angehörigen. Wir verlieren eine der größten Persönlichkeiten, die der 1. FC Köln je hervorgebracht hat. Als Weltmeister und größte Ikone dieses Clubs ist Hans Schäfer unsterblich.“
FC-Vizepräsident Toni Schumacher sagt: „Von allen großen Spielerpersönlichkeiten des 1. FC Köln ist Hans Schäfer mit dem "Wunder von Bern" der Größte. Die FC-Familie verliert mit ihm einen Kölner Giganten, der Vorbild für unzählige Fußballer war. Der damals beste Linksaußen der Welt war ein Wilder auf dem Platz, wer sich nicht einsetzte, der bekam seinen Ehrgeiz zu spüren. Das verbindet uns beide über die Generationen hinweg. Stolz war ich stets darauf, wenn er sagte: "Toni, wir beide hätten gut zusammen in eine Mannschaft gepasst." Wir trauern mit seiner Familie und werden sein Andenken in unserem Verein stets in Ehren halten.“