+++ Die Gründe dafür sind beschämend und erschreckend +++
In Deutschland selbstverständlich, im Iran undenkbar: In der 1. Bundesliga pfeift eine Frau Spiele zwischen den besten Herrenteams. Dieser Umstand hat das iranische Fernsehen am Wochenende stark in die Bredouille gebracht. Denn werden dort Spiele mit Bibiana Steinhaus im Fernsehen gezeigt, hat der Staat seine Finger im Spiel. Unabhängiger Journalismus ist dort sowieso ein Fremdwort, aber wenn dann auch noch Frauen im Fernsehen zu sehen sind, wird es problematisch. Generell werden Frauen im Iran durch die Gesetze der Scharia, dem religiösen Regelwerk des Islams, unterdrückt und diskriminiert. Sie dürfen ohne Zustimmung ihres Ehemannes nicht verreisen, vor Gericht gilt ihre Aussage nur halb so viel wie die eines Mannes. Und sie müssen sich verschleiern, ab der ersten Schulklasse. Und eben auch im Fernsehen.
Nun ist es so, dass im Iran auch Bundesligaspiele gezeigt werden. Die Iraner sind Fans der Bundesliga. Frauen allerdings sind in den Stadien nicht zugelassen. Jüngst verkleideten sich sogar fünf Frauen und klebten sich Bärte an, um ihr Lieblingsteam einmal live zu sehen. Am Wochenende sorgte dann das Spiel FC Bayern gegen den 1. FC Köln für massive Probleme. Das hatte einzig und alleine wegen einer Person zu tun. Bibiana Steinhaus leitete diese Partie, die es an diesem Wochenende im iranischen TV zu begutachten gab.
Für den iranischen TV-Regisseur eine große Herausforderung. Denn Steinhaus trug kein Kopftuch, durfte also theoretisch nicht gezeigt werden. Was dann passierte, beschrieb Natalie Amiri, ARD-Korrespondentin im Iran, auf Twitter so: