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„Störche“ treten aus dem Schatten ins Licht

Holstein Kiel steigt in 2. Bundesliga auf

Fragt man den gemeinen Sportfan nach einer Vereinsmannschaft aus Kiel, so wird die Top-Antwort „THW Kiel“ lauten. Der 20-fache Deutsche Meister dominierte die beste Handballliga der Welt in den letzten Jahrzehnten.

Die Kieler Sportvereinigung Holstein von 1900 e. V. – kurz Kieler S. V. Holstein – erfuhr in den in der Hauptstadt von Schleswig-Holstein hingegen nur ein Schattendasein. Doch am Wochenende machten die „Störche“ durch einen Sieg in Großaspach den Aufstieg perfekt und spielen somit in der kommenden Saison erstmals seit 36 Jahren wieder in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Durch eine Serie von zuletzt zwölf ungeschlagenen Spielen in Folge (8 Siege, 4 Unentschieden), sicherten sich die Mannen von Trainer Marcus Anfang nun einen festen Aufstiegsplatz. Dass dies kein Zufall ist, zeigt ein Blick auf die Statistik. Hier erkennt man, dass Holstein Kiel neben der besten Defensive auch den zweitbesten Angriff der Liga hat. Der Aufstieg gelang nun zwei Jahre nachdem die „Störche“ durch ein Gegentor in der Nachspielzeit in der Relegation gegen 1860 München scheiterten.

Größeres Stadion für erhoffte Euphorie

Um die Auflagen der DFL zu erfüllen, starten im Holstein-Stadion nun Umbauten unter anderem wird die Kapazität vorerst auf 15.000 Plätze erhöht. (Laut DFL eine feste Bedingungen, denn alle Erst- und Zweitligisten brauchen dieses Fassungsvermögen.) Durch ein moderneres Stadion sollen mehr Zuschauer angelockt werden. Trotz der starken Saison liegt Kiel beim Zuschauerschnitt in Liga 3 mit 5.515 Zuschauern pro Spiel (Auslastung 54,1 %) lediglich auf Rang zehn.

Guckt man zum großen Bruder, dem THW Kiel, dann sieht man, dass die Handball-Stars im Schnitt vor über 10.000 Zuschauern in der Sparkassen Arena spielen. Mit guten Leistungen im kommenden Jahr kann sich der Fußball in Kiel jedoch mit Sicherheit aus dem Schatten des Handballs bewegen. Was viele nicht wissen, Kiel steht für eine lange Fußball-Tradition. Holstein wurde 1912 Deutscher Meister und 1910 sowie 1930 Deutscher Vizemeister.

Hiervon sind die „Störche“ zwar noch meilenweit entfernt, das Comeback in Liga 2 wurde jedoch selbstverständlich trotzdem standesgemäß gefeiert. Die Spieler sind nun auf dem Weg nach Mallorca. Das gehört beim Aufstieg einfach dazu.